Fazit zur Großveranstaltung in Düsseldorf Was von den Invictus Games bleibt
Update | Düsseldorf · Die Invictus Games endeten mit einem sehr positiven Fazit. Nun soll es in der Stadt jährlich ein Sportfest für Kriegsversehrte geben.
Eine Woche lang haben die Invictus Games in Düsseldorf weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Initiator Prinz Harry war während des Events in der Landeshauptstadt, Verteidigungsminister Boris Pistorius ebenso. Am Samstag endete das Sportfestival, an dem kriegsversehrte Soldaten und Mitarbeiter von Polizei sowie Feuerwehr teilnahmen. Mehr als 500 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer aus 21 Nationen hatten um 666 Medaillen in 229 Wettbewerben gekämpft. Mit mehr als 140 000 Zuschauerinnen und Zuschauern seien die eigenen Erwartungen deutlich übertroffen worden, teilte das Projektteam am Sonntag mit.
Kurz vor der großen Abschiedsshow am Samstagabend gab Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller bekannt, dass es auch zukünftig Invictus-Veranstaltungen in der Stadt geben wird. Die neu gegründete Organisation „Invictus Germany“ soll den „Invictus-Spirit“ weiter in Deutschland verbreiten. Getragen wird sie durch die Stadttochter D.Live und ist damit eine „Düsseldorfer Initiative“, wie Keller erklärte. Ziel ist es, den betroffenen Bundeswehrangehörigen sowie ihren Familien und Freunden eine dauerhafte Plattform zum Austausch und zur Rehabilitation zu bieten. Gefördert werden soll auch der Diskurs zwischen Soldaten in der Zivilgesellschaft.
„Wir wollen außerdem ein jährliches Sportfest in Düsseldorf durchführen“, so Keller. Schon 2024 wird „Invictus Germany“ zu einem gleichnamigen Sport-Event in der Landeshauptstadt einladen. Neben einem Team Deutschland können auch internationale Teams teilnehmen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Und weiter: „Im Einklang mit der Vision für die Invictus Games Düsseldorf 2023 wird das deutsche Team für dieses Sportereignis im nächsten Jahr auch eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus den ,Blaulichtorganisationen‘ umfassen.“ Zu letzteren Teilnehmern gehören dann etwa Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk.
Die Bundeswehr unterstützt
die neue Initiative
Die Bundeswehr unterstützt das Vorhaben. Er habe die Atmosphäre bei den Invictus Games in Düsseldorf genossen, tief bewegende Gespräche geführt und inspirierende Menschen getroffen, sagte Boris Pistorius am Samstag. Es sei eine Chance und eine Pflicht, nun weiterzumachen. Begeistert von den Spielen zeigte sich die Düsseldorfer FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses hatte sich bereits im Vorfeld für die Invictus Games in Deutschland stark gemacht. Nun sei sie an allen acht Tagen dabei gewesen und „fasziniert und glücklich“. Düsseldorf habe sich von seiner besten Seite gezeigt: „krasse Sportlerinnen und Sportler, feiernde Familienmitglieder und ein riesengroßer Andrang von Zuschauerinnen und Zuschauern. Was für eine begeisternde Stimmung auch am Rande der Spiele.“ Die Bundeswehr habe sich brilliant präsentiert und neben dem Sport gezeigt, wie viele Möglichkeiten der Rehabilitation der an Seele und Körper Versehrten angeboten werden. „In herausfordernden Zeiten ein Leuchtfeuer der Freude.“ Neben der Bundeswehr war die Stadttochter D.Live für die Organisation verantwortlich. Für sie sagte Martin Ammermann: „Wir durften die jeweils größte Opening und Closing Ceremony der Invictus Games erleben, mit den Spielen in Düsseldorf haben wir neue Maßstäbe für die Veranstaltung gesetzt.“
Auch der stellvertretende Mannschaftskapitän des deutschen Teams, Thomas Kroner, zog am Samstag eine persönliche Bilanz der Spiele. „Für mich als Deutscher war es ein Moment des Stolzseins Gastgeber zu sein“, sagte er. Er habe in der vergangenen Woche viele emotionale Momente erlebt. Stolz sei er auch darauf, ein Teil der Invictus-Familie zu sein, die stetig weiter wachse. Bei den ersten Invictus Games im Jahr 2014 in London waren 14 Nationen und damit deutlich weniger Länder als heute eingeladen worden. Ein Zeichen der Verbundenheit zur Invictus Familie ziert nun Kroners Oberarm: Er hat sich die Worte „I am“ (deutsch: Ich bin) tätowieren lassen.