Neues Museum in Düsseldorf Schumann-Haus soll im Herbst saniert sein

Düsseldorf · Die Arbeiten an dem historischen Haus an der Bilker Straße sollen 2022 abgeschlossen werden. Im Tordurchgang wird ein besonderer Fund restauriert.

(arl) Im Herbst soll die Sanierung des Schumann-Hauses abgeschlossen sein – und damit die Eröffnung des neuen Museums zu Ehren des Komponistenpaars Clara und Robert Schumann näherrücken. Wie die Stadt Düsseldorf mitteilt, laufen die Arbeiten für den Anbau im Innenhof, außerdem wird das Vorderhaus an der Bilker Straße 15 saniert. Die Arbeiten an dem Gemäuer aus dem 18. Jahrhundert gelten als komplex, der Zeitplan hat sich verzögert. Auch die Baukosten haben sich erhöht, der letzte vom Rat freigegebene Etat von 5,2 Millionen Euro reicht aber nach derzeitigem Stand aus.

Die Fassade des Hauses
wird bunter werden

In dem Haus hatten die Schumanns ihre letzte gemeinsame Wohnung. Seit langem war im Erdgeschoss eine Gedenkstätte untergebracht, nun soll ein Museum mit rund 1000 Exponaten entstehen, das organisatorisch mit dem benachbarten Heine-Institut verknüpft ist. Ein privater Förderverein hat 728 000 Euro für die Ausstattung des Museums gespendet.

Das Ziel der Arbeiten ist eine Instandsetzung des maroden Hauses, bei der möglichst viel von der historischen Substanz erhalten bleibt. Türen und Fenster werden in einer Werkstatt restauriert, die Zargen und die Stuckdecke werden vor Ort restauriert. In der Tordurchfahrt legen die Restauratorinnen aktuell eine Schablonenmalerei frei, die stilisierte Fische zeigt. Es handelt sich um einen Wandschmuck des Fischhändlers Maassen, der das Schumann-Haus nach 1900 besessen hat und die beiden Hinterhäuser errichten ließ.

Die Fassade wird sich im neuen Jahr verändern, wie die Stadt ankündigt. Sie wird bunter. Wie die Restauratorinnen herausgefunden haben, sind die Einfassungen der Fenster und des Tors sowie das Gesims aus Andesit, einem blaugrauen Werkstein. Dieser soll wieder sichtbar werden. Auch der Sockel wird wieder eine andere Farbe als die weiße Fassade haben. Das Gebäude ist denkmalgeschützt, die Veränderungen wurden mit der entsprechenden Behörde abgestimmt.

Dass die Arbeiten nach drei Jahren wirklich im Herbst abgeschlossen werden, ist noch nicht sicher. Als Risiko erweist sich die Corona-Pandemie, die anhaltende Beschaffungsschwierigkeiten auslöst und auch zu personellen Engpässen auf der Baustelle führen könnte. Eine Herausforderung sind auch archäologische Funde wie die Fundamente des alten Festungsbauwerks, auf die reagiert werden muss.

Die Streitereien mit dem langjährigen Mieter des Obergeschosses, dem Cellisten und Obdachlosenaktivisten Thomas Beckmann, sind derweil nach Auskunft der Stadt durch eine Einigung abgeschlossen. Beckmann wird nicht wieder einziehen. Dadurch stehen die beiden oberen Etagen nun auch für museale Zwecke zur Verfügung.