NRW 1,3 Milliarden für städtische Schulen

Düsseldorf · Angesichts steigender Schülerzahlen investiert die Stadt weiter kräftig in Maßnahmen. Mehrere Neu- und Erweiterungsbauten sollen zum Schuljahresbeginn 2022/23 fertig sein. In Niederkassel sind einige Bauprojekte bereits abgeschlossen.

Im ehemaligen Berufskolleg an der Oberbilker Heerstraße werden künftig Grundschüler in den denkmalgeschützte Räumen unterrichtet.

Foto: Stadt Düsseldorf/Melanie Zanin

Die städtische Schulbauoffensive geht in die nächste Runde. Fast die Hälfte des Etats für städtebauliche Maßnahmen aus dem Haushalt fließen mittlerweile in Schulbauprojekte. Bis 2025 beläuft sich das Volumen in Gänze auf beachtliche 1,3 Milliarden Euro, welche die Stadt investiert. „Auch in Zeiten der Pandemie muss das Investitionsprogramm der vergangenen Jahre fortgeführt werden“, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) am Rande der jährlichen Pressetour zu einer Auswahl aktueller Projekte. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche geht davon aus, dass dies auch über 2025 hinaus noch der Fall sein wird: „Die Schülerzahlen steigen. Wir müssen also noch mehr bauen, um genug Plätze in allen Schulformen zur Verfügung zu
stellen.“

Grundschule Heerstraße

Im ehemaligen Berufskolleg an der Oberbilker Heerstraße werden künftig Grundschüler unterrichtet. Rund 24 Millionen Euro kostet die Umwandlung inklusive einer neuer Dreifachsporthalle und Mensa. Nicht ganz leicht gestaltete sich für die städtische Tochterfirma IPM hierbei die Modernisierung der um 1900 gebauten Bestandsgebäude, welche denkmalgeschützt sind. So war die 120 Jahre alte Holzbalkendecke zwar teils verschimmelt, musste aber erhalten werden. Eines der Gebäude war sogar ganz ohne Fundament gebaut, wie sich nachträglich herausstellte. Dafür sorgt die alte Klinkerfassade aus Ziegeln für einen angenehmen Kühleffekt und auch die 20 Platanen auf dem großen Schulhof durften bleiben. Nach der geplanten Fertigstellung der dreizügigen Grundschule im nächsten Jahr wird die neu gebaute Dreifachsporthalle auch den örtlichen Rhönradfahrern zur Verfügung
stehen.

Friedrich-Rückert-Gymnasium

Ob Neubau oder Sanierung – viel wurde um das sanierungsbedürftige Friedrich-Rückert-Gymnasium gestritten. Am Ende setzte sich die 55 Millionen Euro teure Kernsanierung im Bestand durch. Ein Glücksfall für die Schule, denn so bleibt das 13 100 Quadratmeter große Areal inklusive des riesigen, pädagogischen Zentrums erhalten und wurde zudem um einen naturwissenschaftlichen Trakt, einer neuen Turnhalle, sowie eines Zugangs zur St.Franziskus-Straße erweitert. Auch die unansehnliche Sichtbetonfassade aus den 1970er Jahren ist bereits limonengrün verschalt, jedoch ist im Inneren noch einiges zu tun. Dennoch hofft Schulverwaltungsamtleiterin Dagmar Wandt auf den Einzug der bisher interimsweise in Containern untergebrachten Schule schon in den Herbstferien.

Lore-Lorentz-Schule

Durch die besondere Kombination aus Berufskolleg und beruflichem Gymnasium kommt der Lore-Lorentz-Schule ein spezielles Augenmerk bei der Schulentwicklungsplanung zu. Ab Juli 2022 soll dann für 24 Millionen Euro ein Erweiterungsbau mit 21 Klassenräumen sowie weiteren Fachbereichs-Räumen die Kapazität der Schule erhöhen. Der Rohbau auf der anderen Seite der Schloßallee steht bereits, dessen Fassade an den Stil des Bestandsgebäudes angelehnt wird. Die Glasdachfläche mit integrierter Photovoltaik-Anlage verspricht ein lichtdurchflutetes Gebäude. Den kommunikativen Mittelpunkt soll die große Sitztreppe im Eingangsbereich bilden.

Cecilien-Gymnasium/
Carl-Benz-Realschule

Der Schulcampus an der Schorlemerstraße in Niederkassel wächst weiter – und das wohl zum Ärger eines Anwohners. Der klagte ohne Erfolg gegen die moderne, in Massivbauweise errichtete Dreifachsporthalle mit Tribüne vor seiner Tür, die sowohl von Realschule, Gymnasium als auch lokalem Vereinssport genutzt werden wird. In raschen elf Monaten realisierte die IPM diesen Bau, dessen mehretagige Bauweise getrennte Eingänge für Vereins- und Schulsport ermöglicht. Gleich nebenan wurde auch die Carl-Benz-Realschule an die steigenden Schülerzahlen durch einem Erweiterungsbau angepasst. Zu den sechs Klassenräumen und einer Aula gehören nun auch moderne Umkleide- und Duschräume für die benachbarte Bezirkssportanlage. Beide Gebäude, ein neuer Parkbereich, Regenwasserspeicher sowie ein neuer Trafo kosteten die Stadt insgesamt 19,9 Millionen Euro.