Haltestelle Bilk-S in Düsseldorf So geht es mit dem Fahrradturm am Bahnhof Bilk weiter
Düsseldorf · Eigentlich sollte vor den Düsseldorf Arcaden länngst ein Fahrradturm stehen, doch die Bauarbeiten liegen seit Monaten still. Während die Stadt an der Neuausschreibung arbeitet, wird die Baustelle zum Mülleimer.
Seitdem der Bilker Bahnhof zum Regionalhalt wurde, sollen ihn rund 20 000 Menschen täglich nutzen. Gemessen an der Zahl der Reisenden ist er damit zum zweitgrößten Halt im Düsseldorfer Stadtgebiet aufgestiegen. Die Umgestaltung des Bahnhofs auch etwa mit den Graffiti an den Wänden und Säulen der Unterführung ist sicherlich gelungen, dennoch ist „Bilk S“ noch lange keine Vorzeige-Haltestelle. Was müssen die vielen Passagiere nur denken, wenn sie sich gleich neben dem Bahnhof vor den Düsseldorf Arcaden die stillgelegte Baustelle anschauen, wo längst eine vollautomatisierte Fahrradabstellanlage mit 120 Stellplätzen stehen sollte? Die Baustelle ist in den vergangenen Monaten zum Mülleimer geworden und so wie es aussieht, wird sie das auch noch eine Weile bleiben.
Wie ein Stadtsprecher mitteilt, wird weiterhin die Neuausschreibung für den Bau und den Betrieb des geplanten Fahrradparkturms vorbereitet. Die Stadt hatte sich bereits vor rund einem Jahr für eine Neuausschreibung entschieden. Damals hieß es, dass die mit dem Bau beauftragte Firma wegen Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen ihren Auftrag nicht erfüllen könne. Das Amt für Verkehrsmanagement hatte auch schon im März 2022 darüber informiert, dass es aufgrund stark gestiegener Stahlpreise und der allgemein schwierigen Marktlage zu Verzögerungen beim Bau des Fahrradparkturmes kommt.
Aktuell eruiert die Verwaltung also nun in Zusammenarbeit mit Ingenieurbüros die für die Neuausschreibung erforderlichen Kriterien. Teil dieser soll ein weiterentwickelter Digitalisierungsgrad sein, sagt der Sprecher: „Die Stadtverwaltung erarbeitet derzeit ein detailliertes Digitalisierungskonzept, das Teil der neuen Ausschreibung sein soll. Ziel der neuen Ausschreibung ist es, den Digitalisierungsgrad des Fahrradparkturms weiter auszubauen und mittels einer App die Nutzerfreundlichkeit zu optimieren.“ Der Fahrradparkturm soll dann bei seiner Fertigstellung, vergleichbar mit den bereits nutzbaren Fahrradstationen, komplett über eine App buchbar gemacht werden (Prüfung von Verfügbarkeiten, Dauer-/Kurzzeitmiete, Zahlungsmöglichkeiten). Detailliertere, für die Bürger relevante Informationen dazu werde die Stadt im weiteren Planungsverlauf mit der Öffentlichkeit teilen. Erst mit erfolgter Ausschreibung und Auftragsvergabe sei die Erstellung einer neuen Planung möglich, so der Stadtsprecher.
Mehrkosten durch Stillstand müssen genehmigt werden
Durch die Neuausschreibung, den darin enthaltenen weiterentwickelten Digitalisierungsgrad und den temporären Stillstand sind bereits Mehrkosten entstanden, die erneut politisch beschlossen werden müssen. Eine Kostenberechnung steht aber noch aus. „Erst wenn diese vorliegt, kann ein Mehrkostenbeschluss, über den die Politik entscheidet, auf den Weg gebracht werden. Denn dieser ist erforderlich, damit nach erfolgter Neuausschreibung und Auswertung seitens der Stadtverwaltung eine Auftragsvergabe erteilt werden dürfte“, sagt der Sprecher. Sobald eine Kostenberechnung vorliege, ein Mehrkostenbeschluss durch die Politik gefasst und letztlich der Auftrag an ein neues Ingenieurbüro vergeben worden sei, könne im Anschluss eine konkrete Terminplanung erfolgen, die dann auch die Fertigstellung prognostiziert. Wie hoch der bisher entstandene finanzielle Schaden für die Stadt ist, dazu konnte die Verwaltung zurzeit keine Angaben machen.