Verkehrswende in Düsseldorf Wo Parken für Anwohner am teuersten wird
Düsseldorf · In zentralen Stadtteilen steigen die Preise am stärksten, obwohl dort der Parkplatzmangel am größten ist.
Während die Düsseldorfer derzeit noch alle den gleichen Betrag für den Bewohnerparkausweis zahlen müssen (25 Euro pro Jahr online, 30 Euro im Bürgerbüro), wird sich das bald ändern. Denn wie politisch bereits beschlossen, sollen die Preise ab Oktober nicht nur deutlich steigen, sondern auch unterschiedlich je nach Lage des Bewohnerparkgebietes. Wer in einem solchen in besonders zentraler Lage wohnt, muss dann den Höchstbetrag von 360 Euro für die jährliche Parkgenehmigung zahlen.
Die Preise werden in drei Stufen gestaffelt. Sie liegen bei 240, 300 und 360 Euro. Der Höchstbetrag wird in Zone eins fällig. Sie reicht im Norden von Klever und Jülicher Straße entlang den Gleisen für die Bahnverbindungen vom Duisburger zum Düsseldorfer Hauptbahnhof im Osten sowie weiter im Süden entlang der Bahnlinie zum Neusser Hauptbahnhof. In diesem Areal liegen laut Düsseldorf Maps zwölf Bewohnerparkgebiete. Die mit Abstand meisten von ihnen liegen in Zone II, die dort aber längst nicht mehr so weite Flächen des Stadtgebiets ausfüllen wie im Zentrum. Die Grenzen verlaufen hier im Großen und Ganzen entlang der Umweltzone. Im Norden sind Rheinbad und Flughafen wichtige Grenzpunkte, im Süden die Münchener Straße, im Osten der Unterbacher See. Zudem gibt es jenseits des Rheins noch Bewohnerparkgebiete in Oberkassel. Südlich des Südrings allerdings gibt es sie kaum noch, eine Ausnahme ist das Henkelgebiet, eine große Zone gibt es im Norden in Unterrath aufgrund der Flughafennähe. Auch dort sollen Bewohnerparkgebiete dazu beitragen, dass Anwohner leichter einen Parkplatz finden, da ohne Bewohnerparkausweis Kurzzeit-Parkgebühren fällig werden.
Im restlichen Stadtgebiet und damit in Tarifzone III stellt Kaiserswerth mit einem kleinen Bewohnerparkgebiet eine Ausnahme dar. 240 Euro sind dort noch für Anwohner zu bezahlen.
Weitere Bewohnerparkgebiete sollen nach und nach eingerichtet werden, sobald der Parkdruck in einem Viertel zu groß wird. Die Stadt teilt auf Nachfrage mit, dass bereits politische Beschlussvorlagen zu weiteren Zonen in Düsseltal und Bilk in Vorbereitung seien. Die Umsetzung soll voraussichtlich 2024 erfolgen.
Das hinter dem neuen Parkkonzept der Stadt stehende Ziel ist es, den ruhenden Verkehr vom öffentlichen in den privaten Raum zu verlagern, etwa in zu bauende Quartiersgaragen oder nachts auf Supermarkt-Parkplätze. Gewonnen werden soll so mehr Bewegungsfreiheit für Fußgänger und Radler, letztlich aber auch für den fließenden Verkehr im Ganzen. Auch mehr Aufenthaltsqualität wie etwa auf einer Gastro-Terrasse oder durch neue Grünflächen soll auf bisherigen Flächen für den ruhenden Verkehr geschaffen werden.