Promi-Gesichter für einen guten Zweck Digitaler Pinselstrich statt Acrylmalerei
Düsseldorf · Rocco Indovinas Arbeiten entstehen auf dem Smartphone. Zwölf seiner „smART Faces“ ließ er für einen guten Zweck versteigern. In Szene gesetzt hat der Künstler dabei prominente Persönlichkeiten.
Die Kraft seiner Bilder entfaltet sich so richtig, wenn der Betrachter ein paar Schritte zurücktritt. Rocco Indovina hat irgendwann Leinwand, Öl- und Acrylfarben zur Seite gelegt. Dafür griff der Saarbrücker zum digitalen Pinsel und malte fortan mit einem speziellen Programm auf seinem Smartphone. Das Sechs-Zoll-Display ist somit sein Atelier – schließlich hat Rocco Indovina das Handy immer dabei.
Seine digitale Kunst ist voller Details, emotional und ganz nah dran an dem, was er malt. Dabei hat er oft nicht mehr als ein paar Fotos als Basis. An seinen Collagen, die sich irgendwo zwischen Surrealismus, Pop-Art und abstrakter Kunst bewegen, arbeitet der Smartphone-Künstler nicht selten mehrere Monate, bis er mit dem Ergebnis zufrieden ist. Dass er es trotzdem schafft, die Arbeiten wie einen spontan umgesetzten Geistesblitz erscheinen zu lassen, begeistert Kritiker, Fans und Kunden gleichermaßen.
Der „Hundeprofi“ Martin Rütter sieht in dem Smartphone-Künstler gar „den aufstrebenden Star der jungen Kunstszene, von dem wir noch viel hören werden“. Der Grundstein für eine internationale Karriere scheint bereits gelegt, denn Indovinas Werke sind inzwischen schon in den USA oder China ausgestellt worden. Auch die Comedians Mirja Boes und Bülent Ceylan, Fußballer Lukas Podolski oder Sängerin Michelle waren offenbar neugierig und erlaubten Indovina, aus ihren Bildern ein Kunstwerk zu erschaffen. Denn so, wie er sie zeigt, haben sie sich selbst noch nie gesehen.
Zwölf seiner auf dem kleinen Handy-Display entstandenen Bilder hängen nun im Großformat in der Part2Gallery in der Altstadt. Es gibt jeweils nur zwei Exemplare von jeder Arbeit. Eines bekommt der abgebildete Promi, das andere wurde am Samstagabend während der Vernissage von Bürgermeister Josef Hinkel versteigert. Der Erlös geht an die RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“.
Rocco Indovina malte auch die Hunde von Martin Rütter
So präsentierten der Galerist und der Künstler auch die Porträts von Emma und Mina. Die beiden Hündinnen haben einen festen Platz in Martin Rütters Herz. Die Retriever-Dame Mina war der erste Vierbeiner des Hundetrainers, der längst eine große TV- und Bühnen-Karriere machte. Rütter benannte auch seine Produktionsfirma nach Mina, die Indovinas Charity-Aktion unterstützt. „Machen wir uns nichts vor, der erste Hund ist immer etwas besonderes“, ist Rütter überzeugt und gab zu: „Als ich Roocos Bild von Mina gesehen habe, hatte ich Pippi in den Augen“. Hündin Emma begleitet ihn seit einigen Jahren durchs Leben. So ließ es sich Martin Rütter nicht nehmen, bei der Vernissage in der Altstadt vorbeizuschauen. „Ich bekomme oft Angebote, meine Hunde zu porträtieren, aber niemand hat es bisher geschafft, die Persönlichkeit von Mina und Emma so einzufangen wie Rocco“, lobte Rütter und verriet, dass Michelle, mit der er seit mehr als 20 Jahren befreundet ist, und Bülent Ceylan von ihren Porträts ebenso „hin und weg“ seien wie er selbst. Ein Bild von Indovina kann übrigens bis 2500 Euro kosten.
„Diese Bilder brauchen Raum“, fand Bürgermeister Josef Hinkel, der die Versteigerung an diesem Abend leitete – und der Hundetrainer stimmte ihm zu: „Ich habe noch zwei weitere Collagen von Rocco, und die habe ich so aufgehangen, dass man sie nur mit großem Abstand anschauen kann.“ Mina und Emma, fügte er noch hinzu, hätten ihren Platz in seinem Haus auf Mallorca bekommen. Mit Rocco verbindet den Hundeprofi auch die Liebe zu Vierbeinern, denn der Künstler hat einen Jack Russell Terrier, der „einen ganz besonderen Charakter hat“, wie er mit einem Augenzwinkern verriet. Gut möglich, dass der Hundeprofi da bald was zu tun bekommt.
Und schon blicken André Schnaudt & Marc van der Spek von der Part2Gallery auf die nächste Prominente, mit der sie zusammenarbeiten. Die Schauspielerin und Herzwerk-Botschafterin Jenny Jürgens greift schon lange zur Kamera und macht Fotos. „Ein gutes Bild muss gesehen werden, um zu leben“, lautet ihr Credo. 30 ihrer Arbeiten werden von 18. Juni an in der Altstadt-Galerie zu sehen sein.