20 zusätzliche Plätze für U3-Betreuung waren geplant Stadt will Kita in Wersten nicht mehr ausbauen

Düsseldorf · (rö) Der Fachkräftemangel wird inzwischen in vielen Bereichen sichtbar: Arztpraxen können ihren Empfang nicht mehr besetzen, Restaurants schieben einen zweiten Ruhetag ein und Bauprojekte werden teurer und dauern länger.

Wenn sich überhaupt Handwerker finden. Dieses Problem kommt nun auch bei der Stadt an: Der Jugendhilfeausschuss soll in seiner Sitzung am 3. November das Aus für einen Kindergartenanbau in Wersten beschließen. 2021 noch hatte die Politik den entsprechenden Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss gefasst. Dieser sah die Erweiterung der Kindertageseinrichtung Otto-Hahn-Straße 40 von drei auf vier Gruppen mit Gesamtkosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro vor. Doch die ist aus Verwaltungssicht nun vom Tisch. Der Grund: der Ausbau der Einrichtung sei aus baulicher und finanzieller Sicht des Jugendamtes nicht mehr zu realisieren. Durch den verschobenen Baubeginn würden die Kosten um 50 Prozent steigen. Dadurch, so das Argument der Verwaltung, erhöhten sich die Kosten zur Ausführung der Maßnahme auf rund zwei Millionen Euro. Dafür würden dann aber lediglich 20 weitere Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahren geschaffen. „Neben den erwartbaren Steigerungen der Bauausgaben weist die Suche nach kompetenten Fachunternehmen Schwierigkeiten auf“, teilt die Verwaltung der Politik weiter mit: So seien auf Ausschreibungen für die Gewerke Metall-, Holzbau- und Tischlerarbeiten keine oder qualitativ nicht ausreichende Ergebnisse erzielt worden, auch nach dreimaliger Ausschreibung nicht. Die Planung für die technische Gebäudeausrüstung hätte erst im ersten Quartal des Jahres fertiggestellt werden können. Allerdings werde das bisher tätige Unternehmen die Planung nicht fortsetzen können, so dass die Stadt ein neues Fachplanungsbüro hätte finden müssen. Die Umbaumaßnahme am Standort Otto-Hahn-Straße war ursprünglich unter Fortführung des Betriebs der Kindertageseinrichtung in den Bestandsräumen geplant. Auch das sei aus heutiger Sicht nicht mehr zu empfehlen. Ein zwischenzeitlich avisierter Ausweichstandort steht zudem aufgrund anderweitiger Nutzungen nicht mehr zur Verfügung. Für das Jugendamt ist der Ausbau der Einrichtung aber nicht dringend vonnöten: Der Bereich „westliches Wersten“ weise aktuell eine gute Versorgungsquote auf, vor allem bei den Plätzen über drei Jahren. In zwei Jahren würde eine weitere Kindertageseinrichtung am Standort Scheideweg/Dechenweg mit sechs Gruppen in den Betrieb gehen.