Frühjahrsgutachten 2024 Stimmung im Düsseldorfer Handwerk so schlecht wie zu Beginn der Pandemie
Düsseldorf · Die Handwerkskammer Düsseldorf meldet vor allem beim Investitions- und Beschäftigungsklima, am Bau und im Kfz-Gewerbe Probleme.
(now) Der größte mittelständische Wirtschaftssektor an Rhein, Ruhr und Wupper blickt weiter besorgt aufs eigene Geschäft. Das ist das zentrale Ergebnis des Frühjahrsgutachtens, das die Handwerkskammer Düsseldorf am Montag veröffentlicht hat. „Unsere Konjunktur befindet sich in einer Seitwärtsbewegung“, sagt Kammerpräsident Andreas Ehlert.
Das ist keine gute Nachricht, denn die Stimmung bei den rund 60 000 Betrieben im Regierungsbezirk Düsseldorf ist schon seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 krisengeprägt. Und gegenüber dem Herbst des vergangenen Jahres haben sich die Geschäftslage und insbesondere die Umsatz- und Auftragssituation „bei der Mehrheit der Firmen moderat verschlechtert“, heißt es bei der Kammer. Immerhin: Die Erwartungen an die Zukunft sind leicht optimistischer geworden. Ein Bereich aber gerät laut Gutachten weiter unter Druck: das Bauhauptgewerbe. So haben in einer aktuellen Umfrage der Kammer drei von zehn Unternehmen aus Hochbau, Tief- und Rohbau gesagt, dass sie Stellen abbauen werden. Als Gründe nennt die Kammer die „Kostenexplosion“ beim Bau und „überbordende Regulierung“.
Ein weiteres besorgniserregendes Ergebnis: Der Investitions- und der Beschäftigungstrend zeigt bei allen sieben Branchengruppen im Handwerk bereits in der vierten Halbjahresumfrage in Folge nach unten. Das Investitionsklima ist so kühl wie im Corona-Frühjahr 2020. Das Beschäftigungsklima liegt sogar unter dem damaligen Wert. Kammerpräsident Ehlert: „Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung und ohne verlässliche politische Rahmenbedingungen halten sich die Betriebe bei der Anschaffung von neuen Anlagen, Fuhrpark und Gerät zurück.“ Neben der Baubranche klagen besonders im Kfz-Gewerbe, das in Düsseldorf mit der Automeile Höherweg eine hohe Bedeutung hat, die Betriebe über Probleme. Fast jedes vierte Werkstatt- und Autohandelsunternehmen meldet eine verschlechterte Geschäftslage. Und die Zahl der Pkw-Neuzulassungen lag im wichtigen Monat März um mehr als sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Verkauf von E-Fahrzeugen ging um fast 30 Prozent zurück.