Sportstätten in Düseldorf Streit um die Tennisplätze des Vereins DJK Agon 08

Düsseldorf · Nach einer Sanierung ist die Anlage nicht bespielbar. Da die ausführende Firma das anders sieht, kam es zu einem Gerichtsstreit.

 Vereinsvorsitzender Manfred Novacek auf einem der sieben Plätze. Der Boden ist gewellt, aus Fugen wächst Unkraut.

Vereinsvorsitzender Manfred Novacek auf einem der sieben Plätze. Der Boden ist gewellt, aus Fugen wächst Unkraut.

Foto: Julia Hallmann

Wer an der Wilhelm-Raabe-Straße an den Kleingärten vorbeiläuft, kommt auch an den Tennisplätzen vom DJK Agon 08 vorbei. Die Anlage besteht seit den 1970er-Jahren, doch seit fast zwei Jahren ist sie nicht mehr bespielbar. Und das ist deutlich zu sehen, rund um die sieben Plätze wuchert das Grün, aber auch auf den Plätzen selbst haben sich Pflanzen breitgemacht. Dass dies möglich ist, liegt an zahlreichen Fugen, welche den Belag durchziehen. „Das ist ein riesiger Ärger, sagt Vereinsvorsitzender Manfred Novacek. Und der geht sogar vor Gericht. Was ist passiert?

Eigentlich wollte der Mörsenbroicher Sportverein die Plätze sanieren, und dabei gleichzeitig von Asche- auf Kunstbelag umstellen. „Die sind weniger pflegeintensiv und können das ganze Jahr bespielt werden. Das ist auch möglich, weil wir für die dunkle Jahreszeit eine Flutlichtanlage montiert haben“, sagt Novacek. Für die Umgestaltung der Plätze hat der Verein Fördermittel aus dem Programm Moderne Sportstätten erhalten. Die Kosten will der Vereinsvorsitzende nicht nennen, da es sich im Moment um ein laufendes Verfahren handelt.

Das beauftragte Unternehmen hat dann die Arbeiten aber nicht zu Ende gebracht, weshalb es auch nie zu einer Abnahme kam. „Der neue Belag war beispielsweise nicht bis zu den Platzbegrenzungen verlegt worden.“ Für Verwunderung sorgte zudem, dass jeder Platz unterschiedlich gestaltet wurde. „Das sieht aus wie auf einem Testgelände, mal wurden einzelne Matten wie große Puzzlesteine verlegt, mal Matten verschweißt und mal ein durchgängiger Belag aufgebracht.“

Das Ergebnis ist aber für Novacek auf allen Plätzen unbefriedigend. Teilweise sind die Fläche uneben und wellig, Wasser fließt nicht ab, Unkraut wuchert aus Rillen und Platten haben sich aufgeworfen, sodass Stolperfallen entstanden. „Das Unternehmen behauptet aber, die Plätze seien bespielbar“, sagt Novacek. Deshalb kam es nun zu dem Streit, Gutachten und einem Gerichtstermin, der am 26. Januar stattfindet.

Verein will Plätze schnell bespielbar bekommen

Der Verein verfolgt dabei das Ziel, möglichst schnell die Plätze bespielbar zu bekommen, denn die rund 100 Mitglieder der Tennisabteilung sind inzwischen abgewandert. „Das muss ja auch nicht auf einmal passieren. Drei oder vier Plätze würden erst einmal reichen.“

Die Tennisplätze sind aber nicht die einzige Baustelle des Vereins. Auch an der St.-Franziskus-Straße geht die Umgestaltung eines alten Ascheplatzes in einen Kunstrasenplatz nicht vorwärts, auf dem der Verein seit zehn Jahren wartet. Zuletzt mussten die endlich gestarteten Arbeiten am 14. Februar gestoppt werden, weil auf dem Areal eine Bombe gefunden wurde. Diese wurde zwar noch am gleichen Tag durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entfernt, doch erst einige Wochen später konnten weitere Sondierungsmaßnahmen, die mit der Bezirksregierung abgestimmt werden mussten, erfolgen.

Danach konnten die Bauarbeiten allerdings auch nicht fortgesetzt werden, da die ausführende Firma erst ab August wieder freie Kapazitäten hat. „Ich bin gespannt, ob die Arbeiten nun wirklich wieder starten“, sagt Novacek. Die Stadt ist da optimistischer und hat die Fertigstellung aller Arbeiten und die Übergabe des Platzes an den Verein für Anfang November angekündigt.