Start des Wintersemester an der Heine-Uni in Düsseldorf „Der Studienstart ist ganz schön überwältigend“
Düsseldorf · Mit Beginn des Wintersemesters an der Heinrich-Heine-Universität starten wieder viele junge Menschen ein neues Kapitel in ihrem Leben. Wie ein frisch zugezogener Erstsemester-Student seinen Studienstart erlebt.
Mit dem Start des Wintersemesters an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) in Düsseldorf beginnt für viele junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt. Bei den Eltern ausziehen und zum ersten Mal in einer WG mit anderen oder gar alleine leben, den Alltag organisieren, Anschluss finden, in die akademische Welt eintauchen – all das erleben Erstsemester in Düsseldorf aktuell. Zu ihnen gehört auch der 27-jährige Vinzenz Ehlers, der frisch in sein Bachelor-Studium in den Fächern Geschichte und Kommunikations- und Medienwissenschaften gestartet ist.
Zum Wintersemester 2024/2025, das im Oktober gestartet ist, haben sich insgesamt 6444 Studierende neu an der Heinrich-Heine-Universität eingeschrieben, der größte Teil davon in den Bachelorstudiengängen. Traditionell sind die Zahlen zum Wintersemester höher als zum Sommersemester, da im Oktober viele Abiturienten, die ihren Abschluss frisch in der Tasche haben, in den neuen Lebensabschnitt starten. Zudem ist die Auswahl an Studiengängen – insgesamt gibt es an der HHU 92 davon –, die im Wintersemester losgehen, schlicht größer.
„Vor Studienstart war ich aufgeregt, aber im positiven Sinne“, sagt Ehlers. Bereits länger hatte er sein Ziel vor Augen: in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt studieren, denn an kaum einer anderen deutschen Uni gibt es die gewählte Fächerkombination. Das hat auch geklappt, im Sommer kam die Zusage, seit September wohnt Ehlers in Düsseldorf. „Ich hatte gar keine Bedenken, weder wegen des Studiums, noch wegen des Wohnortes“, sagt er. Wobei, die Wohnungssuche dann doch anstrengend war. Denn: „Ich habe vor einigen Monaten noch im Ausland gearbeitet, da haben Freunde in Düsseldorf größtenteils die Besichtigungen für mich übernommen“. Am Ende hat es dann aber mit der eigenen Wohnung geklappt – und das sogar mit einem „guten Preis-Leistungs-Verhältnis“, wie der Student sagt.
Ehlers machte erst
eine Ausbildung
Ehlers´ Lebenslauf ist anders als der vieler seiner Kommilitonen. Zunächst machte er seinen Realschulabschluss, fast zehn Jahre ist das jetzt her. Darauf folgte eine Ausbildung als Hotelkaufmann – von der Ehlers bis heute profitiere. „Wenn man in der Hotelbranche gearbeitet hat, ist man offen für neues, nicht verschlossen“, sagt er. Doch Ehlers wollte mehr, weiterkommen. Nach einigen Stationen im Ausland, unter anderem in der Schweiz und Frankreich, holte der gebürtige Schwabe sein Abitur in den vergangenen zwei Jahren an einer Berufsoberschule nach. „Ich merke, dass ich an einem ganz anderen Punkt in meinem Leben bin, als viele meiner Kommilitonen.“ So könne er sich auf das Wesentliche konzentrieren. „Vieles braucht keine Umstellung: Ich habe schon alleine gewohnt, kann mich und meinen Alltag organisieren“, sagt er.
Und doch, zum Studienstart geht es wohl allen Neuimmatrikulierten ähnlich: Noch ist der Uni-Campus nicht vertraut, auf Campusplänen muss immer wieder nach dem richtigen Gebäude und Raum geschaut werden. „Und fachlich starten wir sowieso alle am selben Punkt“, sagt Ehlers. Umso wichtiger sei es ihm gewesen, auch Anschluss unter seinen Kommilitonen zu finden. „Ich habe direkt bei den Einführungsveranstaltungen Leute aus meinen Studiengängen kennengelernt“, sagt Ehlers. Dazu gehören auch Noah und Ben, die beide gemeinsam mit dem 27-Jährigen studieren – nur eben acht Jahre jünger sind. „Im persönlichen Kontakt merkt man davon aber gar nichts“, sagt Ehlers.
Generell habe es geholfen, die Einführungsveranstaltungen mitzumachen. Einerseits, um eben neue Kontakte zu knüpfen. Andererseits, um die Stadt besser kennenzulernen. „Und durch meine zwei gewählten Fächer hatte ich quasi auch doppeltes Programm“, sagt der 27-Jährige. Dazu gehörte dann etwa ein Flunkyball-Turnier im Volksgarten, ein Pub-Quiz mit anschließendem Altstadt-Besuch oder ein gemeinsamer Grillabend mit der Fachschaft. „Es wird viel geboten, dass man eben auch schnell Anschluss findet“, sagt der Student.
Während es mit den wichtigen Dingen – Wohnung finden und einrichten, Kontakte in der Uni knüpfen, die Stadt kennenlernen – schon mal geklappt hat, liegen die Herausforderungen oftmals im Kleinen. Etwa darin, auf dem riesigen Campus den richtigen Raum im richtigen Gebäude zu lokalisieren. „Ich habe mir den Campusplan aufs Handy runtergeladen, manche Gebäude sind dann doch eher schwierig zu finden“, sagt Ehlers. Denn auch das gehört zur Wahrheit: „Der Studienstart ist am Anfang ganz schön überwältigend.“ Umso besser, wenn man ihn nicht alleine bewältigen muss.