Neue Task Force an der Uni Düsseldorf Uni will Energie sparen, aber Hörsäle offen lassen
Düsseldorf · Rektorin Anja Steinbeck will die Energiekosten senken, eine Rückkehr zur digitalen Lehre will sie aber nicht.
Die kritischen Entwicklungen im Energiesektor beschäftigen auch die Heinrich-Heine-Universität (HHU). Eine Task Force unter Beteiligung der Fakultäten wurde eingerichtet, um mit den Herausforderungen bei der Strom- und Wärme-Einsparung umzugehen. Im Gegensatz zu einigen Hochschulen, die sich aufgrund der Energiekrise einen Wechsel zurück in die Online-Lehre vorstellen könnten, hält HHU-Rektorin Anja Steinbeck an der Präsenzlehre fest. „Wegen der Energieknappheit wechseln wir an der HHU nicht wieder in eine rein digitale Lehre, solange es keine dahingehende gesetzliche Vorgabe gibt.“ Auf keinen Fall sollten die Studierenden „wieder die Leidtragenden sein“.
Vor wenigen Tagen hatten die Hochschulen große Rückendeckung bekommen: Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte gesagt, dass die Sicherstellung von Präsenzunterricht und -lehre aus Sicht der Bundesnetzagentur oberste Priorität genieße und Schulen und Hochschulen als „geschützte Kunden“ im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes, der Gasnetzzugangsverordnung und der „SoS-Verordnung“ zu behandeln sind. Er forderte die Hochschulen aber auch zum Energiesparen auf.
„Natürlich werden wir in allen Bereichen sparsamer mit Energie umgehen. Heizen, Stromverbrauch, Beleuchtung – alles wird geprüft und mit neuen Regularien versehen“, sagt Steinbeck. Dass die Hörsäle geöffnet bleiben sollen, stehe dazu nicht im Widerspruch: „Seminarräume und Hörsäle sind nicht die Bereiche unserer Universität, die den höchsten Energiebedarf haben.“
Forschung ist auf Energieversorgung angewiesen
Tatsächlich brauchen Universitäten Energie nicht nur für das Heizen und Kühlen von Hörsälen, Seminar- und Büroräumen, sondern vor allem etwa für den Betrieb zentraler Infrastrukturen wie der IT für Rechenzentren, für Labore in der Forschung und Großgeräte. Aus Sicherheitsgründen, aber auch um etwa Versuchsreihen zu erhalten oder Versuchstiere zu versorgen, können diese Bereiche nicht einfach abgeschaltet werden.
Aus der sogenannten Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen ergeben sich für Studierende wie Beschäftigte der Heinrich-Heine-Universität zudem spürbare Änderungen. So sollen Heizungsanlagen erst ab einer Tagesaußentemperatur von 15 Grad eingeschaltet werden.
Informationsmonitore/-stelen, die keine aktuellen Informationen verbreiten, sollen in den späten Abend- und frühen Morgenstunden abgeschaltet sein. Trinkwassererwärmungsanlagen, die überwiegend dem Händewaschen dienen, sollen außer Betrieb genommen werden.