Düsseldorf wächst auf die sanfte Art

Mit einer Flut von Projekten macht Oberbürgermeister Dirk Elbers in Cannes Werbung für Düsseldorf.

Düsseldorf. In tristem Schwarz-Weiß stellt sich auf der Immobilienmesse Mipim in einem 20-minütigen Film die Vergangenheit der Landeshauptstadt dar: alte Kasernengelände, Fabriken oder Güterbahnhöfe. Dann werden die Bilder bunt, der Himmel über den animierten Wohnquartieren scheint fast so strahlend blau zu sein wie draußen an der Cote d’Azur. Düsseldorf zeigt sich als dynamische Stadt, in der an allen möglichen Ecken in gute bis sehr gute Projekte investiert wird. Insgesamt geht es um eine Milliardensumme.

Der neue Zungenschlag: Elbers fordert Eigentümer, Entwickler und Investoren auf, „mit ausgefeiltem Flächen- und Objektrecycling enorme Impulse für die Entwicklung unserer Stadt freizusetzen“. Ein Hintergrund: „Die 40 Prozent Grünflächen in der Stadt sollen im Wesentlichen erhalten bleiben.“ Da verwundert es nicht, dass die meisten Projekte, die das Stadtoberhaupt mit teils neuen beeindruckenden Bildern präsentiert, bekannt sind: Der Reigen reicht vom Andreasquartier (ehemals Amts- und Landgericht) über das Quartier Central in Pempelfort bis zum Grafental neben der Metro.

Dass sich Wohnprojekte lohnen, beweisen auch die Vorhaben von Ralf Schmitz: Neue Luxus-Bauten im Jahrhundertwende-Stil entstehen unter anderem an der Cecilienallee (Haus Belvedere) sowie an der Bankstraße (Haus Battenberg). Wirklich neu ist das Projekt der Bayrischen Hausbau am Mörsenbroicher Ei. In einem U-förmigen Komplex aus drei Gebäuden werden Büros (9500 qm), Wohnungen (7500 qm) und ein Hotel (7000 qm) untergebracht. Die Büros liegen zur Heinrich-Ehrhardt-Straße und bieten Lärmschutz für das zehngeschossige Drei- bis Vier-Sterne-Hotel mit 150 Zimmern. Die 70 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen kommen größtenteils in einem zwölfgeschossigen Haus unter. Die Gesamtinvestition liegt nach WZ-Informationen bei 82 Millionen Euro. Keinesfalls verabschiedet hat sich Dezernent Gregor Bonin von den beiden Hochhäusern, die mit dem Arag-Haus ein Dreieck und ein neues Quartier bilden könnten. „Wir sind in Verhandlungen“, sagt Bonin.

Die Präsentation der Stadt kommt an. Im Weltmarktbericht des Maklerkonzerns Jones Lang LaSalle ist vom „sicheren Himmel der Qualität“ die Rede, den Investoren nun ansteuerten. „Genau diese Projekte hat Düsseldorf hier vorgestellt“, sagt Düsseldorfs JLL-Chef Marcel Abel. Da zuletzt das Verkaufsvolumen von Immobilien in Düsseldorf von 1,4 auf eine Milliarde Euro zurückgegangen ist, passt der Trend zum Marktgeschehen.