Plage in Düsseldorf Wie Ziegen die Zahl der Gänse in Parks klein halten sollen
Düsseldorf · (nic) Sechs Jahre nach dem Start des professionellen Gänsemanagements in Düsseldorf ist die Zahl der Tiere zwar stark reduziert – aber die Belastung von Parks und Wiesen durch Gänsekot weiter zu hoch.
Das ist das Fazit der Stadt nach der Sommersaison. Die Gesamtzahl der Gänse im Stadtgebiet sei auf dem bisher niedrigsten Niveau seit Beginn des Managements, teilte die Verwaltung dazu mit. Trotzdem reagiert die Stadt während der Saison mit erhöhten Reinigungsintervallen auf die Hinterlassenschaften der Vögel. Ein weiteres Problem ist die hohe Lebenserwartung von Kanadagänsen, die dazu führt, dass die Bemühungen unbedingt fortgesetzt werden müssen.
Drastischere Maßnahmen als bisher plant die Stadt bisher allerdings nicht, wie auf Anfrage mitgeteilt wurde. Man setze weiterhin darauf, die bisher ergriffenen Maßnahmen fortzusetzen, so ein Sprecher – bestehend aus Gelegemanagement, Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Fütterungsverbot, Reinigung und der Optimierung der Vogelinsel im Elbsee.
Bei letzterem handelt es sich um ein besonderes Projekt: Die Stadt bringt Ziegen zur Beweidung auf die Insel. Ziel sei es, den Aufwuchs auf der Insel möglichst kurz zu halten, sodass seltene Vogelarten offene Flächen als Lebensraum vorfinden. Dadurch konnten im vergangenen Jahr erstmals Möwen auf der Insel brüten – in diesem Jahr waren es laut Stadt sogar mehrere Paare. Die Möwen fressen unter anderem auch Gänseeier und reduzieren so die Bestände an den Seen. Austernfischer und Flussregenpfeifer können sich auf der Insel ebenfalls ansiedeln.
Im Stadtgebiet leben nach der jüngsten Erhebung 1105 Gänse, davon 850 in den Parkanlagen. Vorher hatte sich die Zahl von 2009 bis 2017 in den Parks von 329 auf 966 Tiere etwa verdreifacht, im gesamten Stadtgebiet von 697 auf 1364 Tiere etwa verdoppelt. Ohne das Gänsemanagement wäre laut Stadt bei gleicher Entwicklung eine Population von mehr als 1500 Kanadagänsen zu erwarten gewesen.
Um das zu verhindern, entnehmen die Experten der Stadt die meisten Eier aus den Nestern der Gänse, dieses Jahr waren es mehr als 700. Der Jungvogelanteil wurde damit in diesem Jahr auf neun Prozent gesenkt. Einen gegenteiligen Effekt hat dagegen die Tatsache, dass nach wie vor Menschen die Gänse füttern. Die Straßenordnung der Landeshauptstadt verbietet das bereits, entsprechende Hinweisschilder sind in Parkanlagen aufgestellt. Die Stadt kontrolliere und ahnde das Verbot, hieß es.