Grundstein ist gelegt So wird das Luisen-Gymnasium das Stadt-Entree verändern
Düsseldorf · Wird das Budget eingehalten, kostet der Neubau der Schule rund 106 Millionen Euro. Unklar ist, was aus der Immobilie an der Bastionstraße wird.
(jj) Eine der traditionsreichsten Schulen der Stadt schlägt 187 Jahre nach ihrer Gründung ein neues Kapitel auf. 106 Millionen Euro soll der Neubau des Luisen-Gymnasiums an der Völklinger Straße kosten. Damit zählt der Neubau, für den am Donnerstag der Grundstein gelegt wurde, zu den Mammut-Projekten der mit 1,5 Milliarden Euro veranschlagten Düsseldorfer Schulbau-Offensive.
Schule, Sporthalle, Mensa, Aula und Labore: Bis das alles steht, werden in den kommenden zwei Jahren 390 000 Steine, 13 300 Tonnen Beton, 1750 Tonnen Stahl, 350 Türen und 300 Kilometer Elektrokabel verbaut, verlegt und eingehängt. Geplant ist ein städtebauliches Projekt, das demnächst Autofahrern, die sich von Süden der Landeshauptstadt nähern, ins Auge springt. „Wir schaffen hier neben einem modernen Lernort ein neues Einfallstor nach Düsseldorf“, sagte Schuldezernent Burkhard Hintzsche.
Was aus dem alten Standort
wird, ist weiterhin ungeklärt
Zum Spachtel griffen beim Einmauern der Zeitkapsel an diesem Mittag auch Schüler des Gymnasiums. Moritz, heute in der 11. Klasse, hat noch die „Phase 0“ miterlebt. Damals konnten die Heranwachsenden ihre Wünsche äußern. Tabus gab es keine und so finden sich auf den Listen und Skizzen von damals auch Schokobrunnen und Rolltreppen. Beides wird es ab 2026 am neuen Lernort nicht geben. Dafür aber professionelle Labore, die den naturwissenschaftlichen Schwerpunkt der Schule schärfen werden.
Dass die Schule den Citybereich verlässt, sieht Alexandra aus der 9. Klasse eher positiv. „Ich wohne hier in Bilk gleich um die Ecke und habe dann einen kürzeren Schulweg“, sagt sie. Das unterstreicht auch Schulleiterin Gabriele Patten. „Der Abschied aus dem historischen Gebäude fällt nicht allen leicht, aber mit dem Wechsel nach Bilk rücken wir näher an die Wohnorte vieler Kinder und Familien“, sagt sie.
Was aus dem alten Standort wird, ist weiterhin ungeklärt. Während Verwaltung und Christdemokraten einen Verkauf zur Gegenfinanzierung der enormen Schulbaukosten für denkbar oder sogar wünschenswert halten, plädieren unter anderem die Grünen für eine weitere öffentliche, womöglich auch schulische Nutzung. „Wir sind da unterschiedlicher Meinung“, stellten die Kooperationspartner Stefan Wiedon (CDU) und Thorsten Graeßner (Grüne) am Rande der Grundsteinlegung fest.