Bilanz aus Düsseldorf Zoll kassierte mehr als zwei Milliarden Euro
Düsseldorf · Das Hauptzollamt in Düsseldorf hat im vergangenen Jahr mehr als zwei Milliarden Euro eingenommen. Zudem zogen sie zahlreiche Waren aus dem Verkehr – einen Großteil davon am Flughafen.
(veke) Mehr als zwei Milliarden Euro hat das Hauptzollamt Düsseldorf 2022 eingenommen – deutlich mehr als im Vorjahr mit 1,7 Milliarden Euro. Der Großteil entfällt auf die Einfuhrumsatzsteuer, hier kassierte der Zoll allein 1,32 Milliarden Euro. Weitere Posten sind Verbrauchsteuern (567 Millionen Euro), Zölle (125 Millionen Euro) und Luftverkehrssteuer (30 Millionen Euro). Die Zollämter fertigten zudem rund 154 000 Ein- und 557 000 Ausfuhren sowie 5800 Paketsendungen ab.
Eine Aufgabe die Zolls ist, gefälschte und unsichere Waren aus dem Verkehr zu ziehen. Hier sanken die Zahlen – hauptsächlich wegen weggebrochener Lieferketten – stark. In 128 Fällen zog der Zoll gefälschte Waren ein, im Vorjahr waren es noch 583. 271 Mal verweigerte der Zoll die Einfuhr von Waren, die nicht den Sicherheitsvorschriften entsprachen (2021: 1040).
Das größte Zollamt befindet sich am Flughafen. Fast 1400 Strafverfahren leiteten die Zöllner hier ein. Sie stellten Drogen im Wert von mehr als 600 000 Euro sicher: Fast zehn Kilo Kokain und 22 Kilo Marihuana – im Vorjahr waren es nur 54 beziehungsweise 135 Gramm. Hinzu kommen 210 000 Zigaretten, 635 Kilogramm Tabak, fast 35 Kilo Goldschmuck und 76 Waffen, hauptsächlich Messer, Schlagringe, Wurfsterne, Schlagstöcke und Elektroschocker. Zudem entdeckte der Zoll zwölf Verstöße gegen den Artenschutz – es kommt immer wieder vor, dass Reisende exotische Tiere einschmuggeln wollen. So wurden etwa 93 Riesenschnecken in einer Sendung aus Nigeria gefunden. In 350 Fällen versuchten Reisende, nicht angemeldetes Bargeld einzuführen – insgesamt waren das 6,2 Millionen Euro. Der Zoll verhängte Bußgelder und stellte einen Teil bereits am Flughafen sicher.
Um Schwarzarbeit zu bekämpfen, führte der Zoll fast 1500 Kontrollen bei Arbeitgebern durch und deckte fast 10 Millionen Euro nicht gezahlte Sozialversicherungsleistungen auf. Es folgten rund 2500 Strafverfahren und Freiheitsstrafen mit einer Gesamtlänge von 23 Jahren.