Düsseldorfer Forscher sind MS-Heilung auf der Spur
Der Biologe Dr. Janusz Jadasz versucht Zellen für den Schutz von Nerven zu generieren.
Düsseldorf. Ein Forscherteam an der Neurologischen Klinik der Universität Düsseldorf unter dem Zellbiologen Professor Patrick Küry steht möglicherweise vor einem Durchbruch bei der künftigen Behandlung von Multipler Sklerose (MS). Eine gute Botschaft am MS-Tag (28. Mai): Nicht nur für die 130.000 in Deutschland Betroffenen. Auf dem gesamten Globus gibt es geschätzt 2,5 Millionen Opfer der entzündlichen Erkrankung des Nervensystems.
Anlass für die Hoffnung aus der Landeshauptstadt sind aktuelle Forschungsergebnisse des Biologen Dr. Janusz Jadasz, der seit Jahren im Team von Küry arbeitet und bei ihm promoviert hat. Anhand eines Stromkabels erläutert er zur Vereinfachung den Vorgang bei Multipler Sklerose: Der Körper zerstöre die Ummantelung der entsprechenden Nervenzellen, das sei bildlich zu vergleichen mit dem Verlust der Isolationsschicht des Drahtes im Kabel.
„Wenn diese Isolationsschicht wegfällt, entsteht ein Kurzschluss im Gehirn, der Auslöser für MS.“ Biologisch ausgedrückt, bilden Zellen diese Isolationsschicht um die Neurone. „Mein Projekt beschäftigt sich mit Stammzellen, die zu den verschiedenen Zelltypen auswachsen können und wir haben herausgefunden, dass wir unter bestimmten Bedingungen das Schicksal so verändern können, dass die meisten unserer Stammzellen zu den Isolationsschicht-bildenden Zellen auswachsen können.“ Wiederum vereinfacht ausgedrückt: Es werden Helferzellen entwickelt, die sich um die porösen Stellen legen und sie schützen.
„Das ist eine revolutionäre Entwicklung“, sagt Gisa Berghof, Vorsitzende der Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Ortsvereinigung Düsseldorf, die jetzt 20.000 Euro akquirierte und an die „C+C Hempel-Stiftung für Stammzellforschung“ spendete. Zweckgebunden, für das von Patrick Küry betreute Projekt. Der weist eine revolutionäre Entwicklung zurück, um nicht vielen Kranken falsche Hoffnung zu machen.
„Wir müssen noch jahrelang weiterarbeiten, um zu erkennen, wie wir das therapeutisch umsetzen können.“ Von dem aktuell gespendeten Geld könne die Stelle von Janusz Jadasz zu einem Teil für ein Jahr bezahlt werden. Und die bereits mehrfache Förderung der Hempel-Stiftung habe dazu beigetragen, dass auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft jetzt zu den Förderern des Projekts gehört.