Gastronomie Im „Ai Wok“ in Düsseldorf kochen jetzt die Roboter
Düsseldorf · Mit Automatisierung beim Kochen lässt sich Personal sparen – und in der Gastro herrscht eh Fachkräftemangel.
Aus der eigenen Küche kennen viele Familien den Thermomix, eine Küchenmaschine, die das Kochen daheim erleichtern soll. Die Chinesen Jian Wu und Alex Ma fanden Gefallen an der Idee von Kochrobotern und entwickelten das Konzept weiter für den Gastronomiemarkt: Es entstand eine Art Wok. Mit diesem Gerät soll das Kochen im Restaurant erleichtert werden, denn für die Zubereitung eines Gerichts müssen die Zutaten nur noch in die Behälter gefüllt werden, die sich an der Seite des Roboters befinden.
Den Rest übernimmt die Maschine: Nacheinander gibt der Roboter selber die Zutaten in die Pfanne und gart sie. Auch das Umrühren muss kein Küchenpersonal mehr übernehmen, denn im Deckel ist ein Rührgerät eingebaut. Auf dem chinesischen Gastronomiemarkt verwenden wohl bereits viele Restaurants die Roboter.
Nun finden sie ihren Weg nach Düsseldorf. In Zusammenarbeit mit Wu und Ma eröffnete Don Henneböhl an der Friedrichstraße 5 das „Ai Wok“, ein asiatisches Schnellrestaurant. Das Konzept für die Gastronomie. „Wir möchten gesundes Essen schnell zubereiten“, so Don Henneböhl. Und das sollen die Roboter möglich machen, denn die Zubereitung eines Gerichtes dauert nicht länger als vier Minuten. Insgesamt besitzt das Schnellrestaurant fünf der Maschinen. Jede Portion wird dabei einzeln gegart, da sich die Kunden ihre Nudel- und Reisgerichte individuell zusammenstellen können. Das sei auch nötig, da jeder Besucher Extrawünsche zu seinem Essen hat. Für die weniger Wählerischen bietet das Restaurant aber auch vier feste Gerichte an, bei denen nichts mehr entschieden werden muss.
Die Gäste vom „Ai Wok“ reichen von Büro-Mitarbeitern, die ein schnelles Mittagessen haben wollen, bis hin zu Sportlern, die von der genauen Grammangabe der Zutaten profitieren. Zu den Stoßzeiten habe das Schnellrestaurant an die 80 bis 100 Bestellungen. Aufgrund der hohen Nachfrage wird auch schon weiter gedacht: Im November soll bereits das zweite Restaurant eröffnen, diesmal auf der Nordstraße in Düsseldorf.
Im deutschen Raum sind die Roboter noch eine Neuheit. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, kurz Dehoga, sieht in den Maschinen eine Überbrückung für den derzeitigen Fachkräftemangel in der Branche, denn für die reine Befüllung der Maschinen wird deutlich weniger Personal benötigt. Es sei zwar eine spannende Form der Automatisierung in dem Gastronomiebereich, allerdings hängt der Erfolg im Endeffekt vom Endprodukt ab. Für die Kunden würde nicht langfristig der Roboter die Kaufentscheidung beeinflussen, sondern die Qualität des Essens. Davon kann sich jeder selbst überzeugen im Ai Wok.
Geöffnet hat Ai Wok, Friedrichstraße 5, montags bis freitags von 11.30 bis 20 Uhr und samstags von 12 bis 20 Uhr.