Düsseldorf Flughafen Düsseldorf bald ohne Sicherheitsfirma Kötter

Düsseldorf · Die Sicherheitsfirma Kötter will vorzeitig aus dem Vertrag mit dem Flughafen Düsseldorf aussteigen. Die Kontrollen am Airport Köln-Bonn laufen dagegen weiter.

Die Sicherheitsfirma Kötter will den Vertrag mit dem Flughafen Düsseldorf vorzeitig beenden.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Seit 2015 wickelt die Security-Firma Kötter die Passagier- und Handgepäck-Kontrollen am Düsseldorfer Flughafen im Auftrag der Bundespolizei ab. Nun steigt das Essener Unternehmen vorzeitig aus dem noch bis Ende 2020 laufenden Vertrag aus. „Wir haben beim Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums einen Antrag auf vorzeitige Vertragsauflösung gestellt“, bestätigt Kötter-Chef Peter Lange. Doch während der Antrag für den Flughafen Düsseldorf genehmigt wurde und ein entsprechender Aufhebungsvertrag geprüft wird, wurde der gleiche Antrag für den Airport Köln-Bonn abgelehnt und läuft regulär bis Ende 2020 weiter. Warum es diese Differenzierung gibt, kann sich Lange nicht erklären.

Der Dienstleister spricht von erheblichen wirtschaftlichen Verlusten an beiden Standorten. „Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht hatten wir keine andere Wahl“, sagt Friedrich P. Kötter, Verwaltungsrat der Kötter Secu­rity Gruppe. Nach personellen Herausforderungen mit langen Warteschlangen an den Kontrollstrecken am Düsseldorfer Flughafen in 2017 investierte Kötter mehr als drei Millionen Euro in Personal und Ausbildung. Die Rahmenbedingungen hätten sich in dieser Zeit aber nicht verändert.

Die Fluggastkontrollen am Düsseldorfer Airport sollen zum 1. Juni 2020 neu ausgeschrieben werden. Auch Kötter will sich erneut bewerben. „Wir würden es bedauern, wenn wir nicht mehr zum Zuge kommen würden“, sagt Lange. Von der Vertragsauflösung wären in Düsseldorf 1100 Beschäftigte betroffen. Eine Neuorganisation mit einem neuen Dienstleister ginge mit einem Betriebsübergang einher.

Seit 2017 kam es immer wieder zu langen Warteschlangen an den Sicherheitskontrollen, da Personal fehlte. Zuletzt wurde der Bedarf  für die Herbstferien falsch berechnet.  „Durch die vorzeitige Vertragsbeendigung von Kötter wird unsere jahrelange Kritik an den schlechten Rahmen- und Arbeitsbedingungen deutlich“, sagt Gewerkschafter Özay Tarim. „Hohe Arbeitsbelastungen sind die Quittung für einen extrem hohen Krankenstand von 20 Prozent im Jahresdurchschnitt an beiden Flughäfen.“