Oper Russischer Gala-Abend an der Rheinoper

Düsseldorf · Gastspiel der Helikon-Oper Moskau: Ein Brückenschlag zwischen zwei eng verbundenen Städten und Theatern.

Die Helikon-Oper aus Moskau gastierte an dem Opernhaus Düsseldorf mit einer bejubelten Gala.

Foto: Roman Nagin

Dieser Abend im Opernhaus Düsseldorf war ein gelebter Brückenschlag zwischen Russland und Deutschland. Im Rahmen der Russian Seasons, einem Projekt der russischen Regierung und des Kulturministeriums, bei dem die Kultur des Landes europäischem Publikum nähergebracht werden soll, gastierte die Moskauer Helikon-Opera mit dem Gala-Programm „With love from Moscow“.

Moskau ist seit 1992 offizielle Partnerstadt von Düsseldorf – in die gleiche Ära fällt auch die Gründung der Helikon-Oper durch den Regisseur Dmitry Bertman; heute ein Teil in Moskaus Opernlandschaft, mit über 500 Protagonisten, einem eigenen Orchester, Chor einem Ensemble und einer zauberhaften Spielstätte in der Bol‘shaya Nikitskaya Straße. Zwischen der Oper, die sich in ihren mehr als 200 Aufführungen pro Saison inzwischen über 75 Produktionen mit auch Teils ungewöhnlicherem Repertoire auf die Fahnen schreiben kann, und der Deutschen Oper am Rhein gibt es übrigens seit April 2019 einen Kooperationsvertrag, reicht die Verbindung der beiden Häuser auch weiter zurück. Es gab in der Spielzeit 2015/16 die Koproduktion vom Rimsky-Korsakows „Der Goldene Hahn“, 2017 ein Gala-Konzert in Düsseldorf, gefolgt von einem Gegenbesuch 2018 der Düsseldorfer in Moskau. Zuletzt traf man sich bei den „Düsseldorfer Tagen in Moskau“.

Nun waren Solisten, Orchester und Chor unter der Leitung von Valery Kiryanov mit Musik von Tschaikowsky und Verdi in Düsseldorf zu erleben. Die Helikon-Oper übt übrigens neben dem Spielbetrieb in Moskau eine rege Tournee-Tätigkeit aus. So waren sie Ende September noch in Riga, davor in Griechenland mit Programmen wie „The Shine of Opera and Operetta“ oder „In the world of Musical“ bei einem Festival im Miraggio Thermal Spa Resort. Nun, die Helikon-Künstler sind offenbar sehr vielseitig und scheuen sich auch nicht vor populären Ausflügen. Im Programm der Oper findet sich querbeet alles: Modernes, Klassisches, von russischem Repertoire über Italienisches, selten Gespieltes bis hin zu einer Konzert-Performance mit sowjetischen Liedern unter dem Titel „Back in the USSR.“

Bei ihrem Programm in Düsseldorf zeigte man sich traditionell und durch und durch russisch, zunächst programmatisch im ersten Teil mit Schlaglichtern auf Eugen Onegin, Pique Dame, auf das Opern-Fragment Undina, Mazeppa und Iolanta, dessen Finale man gab. Gesungen von Shota Chibirov, Olga Deputatova, Olga Davydova, Aleksei Egorov, Alexey Isaev, Nicolai Melikov, Elena Mikhailenko, Igor Morozov, Maksim Perebeinos, Yulia Shcherbakova, Alexey Tikhomirov und Ksenia Viaznikova, ließ man aber auch im zweiten Teil mit Verdi – Nabucco, Rigoletto, Don Carlo oder auch La Traviata – musikalisch russischen Zungenschlag durchscheinen.

Ein schöner Brückenschlag, wie in ihren Grußworten, Regisseur Dmitry Bertman, Generalintendant Christoph Meyer, NRW-Kultur-Ministerin Isabel  Pfeiffer-Poensgen und OB Thomas Geisel emphatisch und launig betonten.