Kunst Fortuna durchkreuzt Manuel Stehlis Malerei
Die Setareh-Galerie zeigt in der Hohe Straße zwei junge Positionen.
Manuel Stehli (31) wurde im Künstlerhaus Bethanien entdeckt und wird nun bei Setareh auf der Hohe Straße im Verbund mit Katharina Maderthaner ausgestellt. Der junge Schweizer Maler studierte in der Künstlerschmiede der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und im Camberwell College of Arts in London. Er bringt einen neuen, fast schon verträumten Klang in die Szene. Seine Bilder wirken, als ob sie von einer Glasglocke vor der realen Welt abgeschirmt sind.
Der Künstler setzt sich sehr genau mit dem Raum auseinander, der seine Figuren gleichsam durchdringt und zerschneidet. Die Farben der Figuren wie das sie umgebende Farbbett sind nicht ganz greifbar. Er erzielt diese Wirkung, indem er die Farben mit Weiß mischt, so dass die Bilder zwar farbig bleiben, aber in den Kontrasten gemildert sind. Letztlich meint man, seine Figuren würden träumen oder schlafen, und zwar in einem Nirgendwo.
Eine rätselvolle Stille liegt über dem Ganzen. Dennoch trennt er die Körper durch klare Umrisse, indem er gewisse Partien abdeckt, bevor er den Pinsel ansetzt. So kann er die Personen einerseits klar in ihren Körperhaltungen und Gesten beschreiben, anderseits im Sfumato belassen. Wenn es das Spiel der abgemilderten Farben erlaubt, gibt er den Armen oder Beinen ein kräftigeres Braun, um die Stimmung des jeweiligen Bildes etwas aufzuhellen.
Ob es sinnvoll ist, diesen feinfühligen Maler mit dem Temperamentbündel Katharina Maderthaners zu kombinieren, sei dahingestellt. Die Düsseldorfer Künstlerin hat bei Ebay und auf dem Trödelmarkt Fußballschals gekauft und versteift, so dass die Erkennungszeichen der Fan-Clubs wie ein durchgehendes Band den Raum versperren. Schals der Top-Clubs wie Arsenal finden sich nun mit dem Schal von Fortuna Düsseldorf auf einer Ebene.
Die Künstlerin muss kaum vorgestellt werden, sie ist in der Kunstszene bestens verlinkt. So unterrichtet sie als Lehrbeauftrage im O-Bereich der Kunstakademie, hat eine halbe Stelle als Mitarbeiterin für Architektur an der Hochschule Wuppertal und organisiert als eine von vier verantwortlichen Kuratorinnen den Neuen Kunstraum an der Himmelgeister Straße.
Info: Hohe Straße 53, bis 2. November