Olympia Düsseldorfer Lenni will als Skateboardfahrer zu den Olympischen Spielen 2020

2020 ist die Sportart Skateboardfahren zum ersten Mal olympisch. Der 17-jährige Düsseldorfer Lenni bereitet sich auf der noch nicht fertigen Anlage in Eller darauf vor.

Foto: Andreas Krüger

Düsseldorf. Beim Laser-Flip dreht sich das Board um 360 Grad und um die eigene Achse. Nicht ganz ungefährlich für die Knochen. Beim Hand-Plant packt man sich das Board und macht einen Handstand auf der Rampe. „Das ist auch nicht unbedingt etwas für Anfänger“, grinst Lennard Janssen, den alle nur Lenni nennen. Der 17-Jährige ist einer der Favoriten bei den Deutschen Skateboard-Meisterschaften, die vom 14. bis 16. September im Skatepark Eller über die Rampe gehen.

Sofern der Park dann eröffnet ist. Aber Stadtdirektor Burkhard Hintzsche ist optimistisch: „Es müssen nur noch wenige Betonarbeiten erledigt werden. Sofern das Wetter mitspielt, wird im Mai noch die Eröffnung gefeiert. Auch aus dem benachbarten Ausland kommen schon viele Anfragen, wann es denn endlich los geht.“

Im Jahr 2020 ist das Skateboardfahren erstmals olympische Sportart. Und Lenni ist Mitglied im Team Stockheim, das die Düsseldorfer Olympia-Kandidaten fördert. „Es wird aber sehr schwer. Deutschland ist in dieser Sportart nicht wirklich konkurrenzfähig. Die Brasilianer und die Amerikaner sind uns um einiges voraus.“ Für die neue Anlage in Eller ist er aber voll des Lobes: „Das ist schon amtlich, was die hier hingestellt haben. Sie genügt internationalen Standards.“

Drei bis viermal in der Woche wird trainiert. Jeweils drei bis vier Stunden. Aber die Schule steht an erster Stelle, dafür sorgen schon die Eltern. „Erstmal muss er sein Abitur machen“, sagt Vater Alfonso. Denn in Deutschland können nur die wenigsten von diesem Sport leben. „Es gibt vielleicht zehn Skater in Deutschland, die etwa zwei- bis dreitausend Euro im Monat verdienen.“ Dabei sind längst nicht alle Skater glücklich, dass ihr Sport nun olympisch wird. „Skater sind Individualisten. Bei denen ging schon die Klappe runter, als sie hörten, dass sie bei der Eröffnungsfeier alle eine einheitliche Sportkleidung anziehen müssen. Und als sie gehört haben, dass sie nun von der Doping-Agentur überwacht werden, war ganz schön was los“, sagt Hans-Jürgen Kuhn, Vorsitzender der Nationalen Skateboardkommission. Deshalb verzichten auch viele Athleten auf die Aufnahme in den Kader.

Während der Titelkämpfe steht die Stadt eine Woche ganz im Zeichen dieses Sports. Es gibt viele Aktionen wie Kunstausstellungen von Skateboard-Fotografen sowie Videopremieren. Und die Deutsche Meisterschaft 2019 findet auf der Anlage in Eller statt. „Ich freu’ mich schon sehr. Vielleicht kommen ja auch ein paar normale Menschen zum Zuschauen“, meint Lenni.