Prozess Düsseldorfer sechs Tage gefangen gehalten - Anklage

Ein Düsseldorfer wird bei seiner eigenen Einweihungsparty entführt und sechs Tage lang gequält, während seine Habe Stück für Stück verschwindet. Nun sind acht Verdächtige angeklagt.

Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen acht Verdächtige erhoben.

Foto: Marius Becker

Düsseldorf/Wuppertal (dpa). Sie ritzten ihm sogar ein Hakenkreuz in die Schulter: Nach dem sechs Tage dauernden Martyrium eines 43-jährigen Düsseldorfers hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen acht Verdächtige erhoben. Das hat eine Sprecherin des Düsseldorfer Landgerichts bestätigt. Die Beschuldigten sollen ihr Opfer von seiner eigenen Einweihungsparty in Düsseldorf entführt und nach Wuppertal verschleppt haben. Laut Anklage hielten sie ihn dort sechs Tage gefangen und quälten ihn mit Schlagstöcken, Elektroschockern und Messern.

Im vergangenen November waren wegen des Falls acht Wohnungen der Verdächtigen in Wuppertal, Düsseldorf und im Raum Mettmann durchsucht worden. Die sieben Männer und eine Frau sind 20 bis 33 Jahre alt. Ihnen wird unter anderem erpresserischer Menschenraub, Freiheitsberaubung und schwere Körperverletzung vorgeworfen.

Während seiner Gefangenschaft in der Wuppertaler Wohnung hatte das Opfer den Tätern seine PIN-Nummer nennen müssen. Sein Konto wurde daraufhin geplündert, sein Auto verkauft und seine Möbel verschwanden aus der Wohnung. Sogar große Teile der Küche wurden ausgebaut. Das Opfer soll einige der Verdächtigen gekannt haben. Die Ermittler schließen Rache als Motiv nicht aus.