Seuchenschutz Nach Ebola-Entwarnung: Patient bleibt in der Uni-Klinik

Der Mann aus Bochum liegt nach negativer Ebola-Diagnose nicht mehr auf der Sonderisolierstation.

Der Mann aus Bochum wurde unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen in die Düsseldorfer Uniklinik transportiert.

Foto: Patrick Schüller

Düsseldorf. Die Entwarnung kam Montag am frühen Nachmittag. Gegen 14.30 Uhr meldete die Uniklinik, dass der Mann, der unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen nach Düsseldorf gebracht worden war, nicht mit dem lebensgefährlichen Virus infiziert ist. „Wir sind natürlich froh, dass der Patient nicht an Ebola erkrankt ist“, zeigte sich Klinikdirektor Prof. Dr. Dieter Häussinger erleichtert.

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Auch Uniklinik-Sprecherin Susanne Dopheide sprach von einer „gewissen Anspannung“ vor der Diagnose, auch wenn vor diesem ersten angenommenen Ebola-Fall „sehr viel geübt“ worden sei. Der Mann aus Bochum war der erste überhaupt, der in der Sonderisolierstation der Uniklinik aufgenommen worden war.

Ebola-Verdacht: Mann von Bochum in Düsseldorfer Uniklinik transportiert
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Von anderen Patienten sei dies laut Dopheide wahrscheinlich gar nicht bemerkt worden: Die Station sei von der Außenwelt völlig abgeriegelt — mit einer eigenen Garage zur Anfahrt. „Das ist ein extrem sicherer Vorgang.“ Luftströme in dem Gebäude würde so gesteuert, dass sie nicht nach außen dringen könnten. Auch Abwässer würden nicht in das herkömmliche Abwassersystem gelangen.

Eine offensive und breite Patienten- und Mitarbeiterinformation im eigenen Haus gebe es deshalb auch nur im bekannten Maße: Die Nachricht werde an die Medien transportiert und auf der eigenen Homepage veröffentlicht. „In erster Linie sind die Ärzte damit beschäftigt, den Patienten zu versorgen.“Alles sei perfekt eintrainiert. Laut Klinikdirektor Häussinger hätten „Transport, Aufnahme, Diagnostik und Versorgung in der Sonderisolierstation reibungslos funktioniert“.

Aufatmen konnten der Patient und alle Beteiligten nach einer so genannten PCR-Diagnose des Bernhard-Nocht-Institutes für Tropenmedizin in Hamburg. Bei diesem Analyseverfahren werden Proben wie Blut oder Sekrete untersucht. Laut Uni wird diese Methode zur sicheren Erkennung von Virusinfektionen angewendet. Ebola hätten die Hamburger danach ausgeschlossen.

Allerdings gebe es keinen Hinweis darauf, an welcher Krankheit der Mann tatsächlich leidet. „Wir wissen nicht, was er hat“, sagt Uni-Sprecherin Susanne Dopheide. „Er wird weiterhin bei uns behandelt, ist aber kein Sonderisolierfall mehr.“ Er liege nun auf der Infektionsabteilung in einem Einzelzimmer. Dort werden beispielsweise Patienten mit Tuberkulose behandelt.