Kinderschutz im Sport „Kids Care“ erfreut sich großer Resonanz

Düsseldorf  · Vor einem Jahr startete „Kids Care“: Fortuna Düsseldorf, Kinderschutzbund und Stadtsportbund ziehen eine positive Zwischenbilanz.

Klaus Allofs, Vorstandsmitglied von Fortuna Düsseldorf, wirbt bei noch unentschlossenen Verein für das Projekt, das mit Hilfe der Fortuna aus der Taufe gehoben wurde.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Kinder, die Sport treiben, sollen besser vor Übergriffen und sexualisierter Gewalt geschützt werden. „Kids Care“ nennt sich das Projekt, das Kinderschutzbund, Fortuna Düsseldorf, Jugendamt und Stadtsportbund vor einem Jahr auf den Weg brachten. 113 Vereine wurden angesprochen. Und die Resonanz ist gut.

So haben der Düsseldorfer SC 99, Borussia Düsseldorf, die Düsseldorfer EG und der Düsseldorfer HC – unterstützt vom Kinderschutzbund – damit begonnen, ein Schutzkonzept zu entwickeln. Insgesamt arbeiten 22 Vereine intensiv daran, mit Hilfe vereinseigener Regeln und Strukturen den Nachwuchs vor jeglicher Form von Gewalt zu schützen. Weitere Vereine stehen in den Startlöchern. Ziel ist immer ein individuelles und passgenaues Konzept.

„Sexualisierte Gewalt verfolgt die betroffenen Kinder und Jugendlichen ein Leben lang. Es kann einen Menschen langfristig beschädigen“, sagt der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Hauke Duckwitz. Deshalb setze sich der Verein dafür ein, dass alle Orte, an denen sich Kinder aufhalten, sichere Orte sind. „Dazu gehören neben der Familie, Kitas und Schulen insbesondere auch die Sportvereine“, betont Duckwitz. Dabei gilt: Ein Schutzkonzept gibt es nicht von der Stange. Es orientiert sich an den Rahmenbedingungen vor Ort. Dementsprechend offen ist der Zeitplan für seine Ausarbeitung. „Die Kooperation mit dem Kinderschutzbund ist uns wichtig. Das bestätigen die Ergebnisse, die wir bislang im Kids-Care-Projekt erzielt haben“, sagt Andreas Schmitz, Kinderschutzbeauftragter der DJK Sportfreunde Gerresheim. Dem Verein liege der Schutz der Heranwachsenden am Herzen. „Er sollte in der Betreuung eine Selbstverständlichkeit sein“, meint Schmitz. Um ein Konzept zu etablieren, das Erfolg hat, müssen sich die Vereine intensiv mit dem Thema Grenzverletzungen auseinandersetzen. Dafür stehen ihnen im Kids-Care-Projekt speziell ausgebildete Fachkräfte zur Seite. Für Klaus Allofs, bei Fortuna Düsseldorf Vorstand für Fußball und Entwicklung, ist ein konsequenter Schutz Heranwachsender vor Übergriffen ein Qualitätsmerkmal. „Es ist unsere Aufgabe als Verein, dafür zu sorgen. Daher möchten wir noch unentschlossene Vereine einladen, sich Kids Care anzuschließen.“

Info Interessierte können sich mit Mitarbeitern von Kinderschutzbund und Fortuna telefonisch unter 0211 / 61705723 oder per E-Mail an kidscare@f95.de in Verbindung setzen. Näheres gibt es auch im Internet unter
www.kidscaref95.de