Düsseldorfer Symphoniker streiken wieder

Musiker kritisieren fehlende Lohnerhöhungen.

Düsseldorf. Mit einem abermaligen Warnstreik protestierten die Düsseldorfer Symphoniker am Samstagabend vor der Oper einmal mehr gegen ausgebliebene Lohnerhöhungen. Bereits am 30. September hatten sich die Symphoniker an den bundesweiten Aktionen von rund 100 durch die öffentliche Hand finanzierten Orchestern beteiligt.

Eigentlich sei bereits im Jahr 2009 ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt worden, sagt Orchestervorstand Manfred Hoth im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung. Auf dessen Umsetzung man jedoch bis heute vergeblich warte.

„Es hat sich herausgestellt, dass das Ausgehandelte juristisch nicht wasserdicht war“, sagt Hoth. So habe der Streik von 2008, der erste in der Geschichte der Düsseldorfer Symphoniker, de facto keine Verbesserung gebracht.

Unteressen hätten die Richter des Bundesarbeitsgerichts empfohlen, künftig „ehrliche Verhandlungen“ zu führen, betont Hoth. Der Bühnenverein, eine Organisation der Arbeitgeberseite, habe immerhin eine Empfehlung ausgesprochen, die Gehälter der Orchestermitglieder zu erhöhen. Passiert sei in Düsseldorf aber nichts.

„Mittlerweile ist die Summe der uns entgangenen Mehrzahlungen auf anderthalb Monatsgehälter angewachsen. Denn seit 2010 sei das Orchester von den allgemeinen Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst ausgespart worden — bis heute ein Plus von 8,8 Prozent.

Ab diesem November bekommen auch die Orchestermitglieder ein um ebendiesen Prozentsatz erhöhtes Gehalt. Doch auf das entgangene Geld aus den vergangenen drei Jahren warten die Musiker noch.