Emissionen in Düsseldorf Der schwierige Weg zur Klima-Neutralität

Düsseldorf · Die Emissionen der städtischen Einrichtungen liegen laut Plan noch über dem Niveau, das bis 2035 vorgesehen ist.

Die erhoffte Wirkung der Schritte zur Klimaneutralität wird an Stationen wie dieser an der Corneliusstraße gemessen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Düsseldorf will sein Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden, in oder mit vier Sektoren umsetzen: private Haushalte, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen und Industrie, Verkehr und städtische Einrichtungen. Einen so genannten Umsetzungspfad möchte die Verwaltung dem Stadtrat im vierten Quartal zur Abstimmung vorlegen.

Im Umweltausschuss werden am Donnerstag mit Blick auf dieses Vorhaben Entwicklung, Stand und Pläne für die vier Sektoren dargestellt. Daraus geht hervor, dass in den vergangenen beiden Jahren der CO2-Ausstoß um gut 10 000 Tonnen pro Jahr gemindert wurde und dieser Wert 2020 und 2021 um gut die Hälfte wachsen soll.

Für die städtischen Einrichtungen dient der Bericht auch dazu, zu schauen, wie nah oder fern sie dem erwähnten Pfad sind. Das Ergebnis ist zumindest nicht besonders gut: „Die vorliegenden Daten zeigen, dass die städtischen Einrichtungen die Vorgaben des ,Pfades zur Erreichung der Klimaneutralität 2035’ für den Zeitraum 2018 bis 2021 zwar noch nicht einhalten, sie jedoch auch nicht erheblich überschreiten“, heißt es darin.

Als Hoffnungspunkt wird eine rechnerische Veränderung genannt: „Da bei den errechneten CO2-Minderungen noch der Emissionsfaktor Strom von 313 g/kWh (Stand 2016) angesetzt wurde, der Emissionsfaktor Strom 2020/2021 aber deutlich niedriger ausfallen dürfte, geht die Verwaltung davon aus, dass die CO2-Minderungen der städtischen Einrichtungen sich dem Pfad weiter annähern werden.“

Am Ende des Berichts steht der Satz, dass weitere „erhebliche Anstrengungen“ erforderlich sei werden, um das Ziel bis 2035 zu erreichen. Der Bericht in seinen Details:

Vergangenheit Die Schritte, die in den vergangenen beiden Jahren gegangen wurden, lassen sich zum Teil laut Bericht schwer messen. Die städtischen Einrichtungen haben es auf 4000 gesparte Tonnen gebracht, weil Gebäude saniert, Heizungen erneuert, Fuhrparks umgestellt und LED-Beleuchtung eingerichtet wurden. Die Kosten für diese Schritte lagen bei rund 14,5 Millionen Euro.

Mit Blick auf die privaten Haushalte und den Verkehr taucht sehr oft das Wort „mittelbar“ auf. Das „Förderprogramm Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten“ bringt es laut Rechnung noch auf 1300 reduzierte Tonnen.Wie aber Kampagnen, Energieberatung oder das Klima-Sparbuch wirken, lässt sich nicht sagen. Das gilt genauso für neue Radwege, die Umweltspuren oder Ampeln, an denen Busse und Bahnen Vorfahrt haben (Kosten: rund 42 Millionen Euro in den vergangenen beiden Jahren).

Für Gewerbe/Handel/Dienstleistungen und Industrie wird im Bericht nur ein Punkt aufgeführt. Danach hat das Programm Ökoprofit die Emissionen um rund 2000 Tonnen pro Jahr verringert.

Zukunft Die Ideen für die städtischen Einrichtungen und die kommenden beiden Jahre sind weitgehend deckungsgleich mit 2018 und 2019. Die größte Veränderung: Es ist geplant, 17 Schulen auf Fernwärme umzustellen, das würde dann 1650 Tonnen weniger CO2 pro Jahr bedeuten. Auch bei den privaten Haushalten bleiben die vorgesehenen Maßnahmen gleich, allerdings fällt die erhoffte Wirkung höher aus.

Es wird ein Rückgang um weitere gut 1000 Tonnen prognostiziert. Für die Unternehmen der verschiedenen Branchen wird aktuell nur die Fortsetzung des Ökoprofit angeführt.

Im Sektor Verkehr tauchen mehr zusätzliche Gedanken auf, ohne dass die CO2-Sparliste dadurch gleich merklich wächst.

Die Stadt hofft aus eine mittelbare Wirkung der geplanten Mobilitätsplattform, würde gerne für ein 365-Euro-Ticket Geld vom Bund erhalten und damit 2000 Tonnen reduzieren und geht auch davon aus, dass das Parkraum-Konzept und der Ausbau von Park & Ride-Plätzen helfen – mit 500 Tonnen weniger CO2 und mittelbar.