Stadtteile Düsseltal und Flingern wachsen: bei der Einwohnerzahl und in die Höhe
Düsseldorf · Bezirksbürgermeister Uwe Wagner spricht über die Bauarbeiten am Upper Nord Tower und die Wiedereröffnung des Allwetterbads.
„Man kann sich gut mit dem Rad in der Stadt bewegen. Es gibt zwar immer noch Fahrradwege, die im Nichts enden, aber es sind weniger geworden“, sagt Bezirksbürgermeister Uwe Wagner (SPD). Die Verkehrswende im Allgemeinen und der Radverkehr im Speziellen spielen auch im Stadtbezirk 2 (Düsseltal und Flingern) eine große Rolle. Auch wenn in diesen Stadtteilen keine Umweltspuren verläuft, ist das Projekt hier ein Thema. Beschwerden hätte es bisher aber kaum gegeben, sagt der Bezirksbürgermeister. Nur ein Bürger habe sich über die Auswirkungen der Umweltspuren auf der Brehmstraße beschwert, sagt Wagner.
Die Verwaltung habe keine Erkenntnisse über Auswirkungen der Umweltspuren im Bezirk 2 entdeckt, sagt Bezirksverwaltungsleiter Gerhard Aschendorf. Auf der Brehmstraße sei „ganz normaler“ Stau, den es auch schon vor den Umweltspuren gegeben habe.
„Für Radfahrer wird es immer besser, wir sind aber noch lange nicht da, wo wir mit dem Radhauptwegenetz hinmüssen.“, sagt Wagner. Der neue Radweg am Dorotheenplatz ist fast fertig, dort soll auch dauerhaft Außengastronomie entstehen. Auch die Franklinbrücke soll fahrradfreundlicher werden. Ab Februar soll beidseitig ein zwei Meter breiter Radfahrstreifen markiert werden.
„Die Lücken im Radhauptwegenetz sind uns bekannt, aber wir können nicht jede Straße mit Radwegen ausstatten.“ Aber: Parallelstraßen, Alternativrouten gibt es auch im Radwegenavigator auf der Stadt-Homepage, rät Wagner.
Auch für Autobesitzer wird es im kommenden Jahr in Düsseltal und Flingern zu Veränderungen kommen. Bislang gibt es dort keine Anwohnerparkgebiete und nur wenige kleine Straßen mit Parkscheinregelungen. Besonders rund um der Derendorfer S-Bahnhof werden viele Parkplätze von Dauerparkern blockiert. 2020 wird ein neues Parkscheinbewirtschaftungskonzept in Kraft treten. Im ersten Quartal werden neue Parkscheinzonen eingeführt.
Bezirksbürgermeister Wagner ist vor fünf Jahren mit zwei Themen ins Rennen gegangen: Radverkehr und bezahlbares Wohnen. Nun sind in den vergangenen Jahren etliche Bauprojekte umgesetzt und initiiert worden. An der Sohnstraße, an der Ackerstraße, in Grafental und an vielen anderen Punkten wird gebaut. Nicht überall in den Preiskategorien, die sich Wagner vorstellt. „Die Neubauten sind nicht in dem Ausmaß preisgedämpft, wie wir uns das wünschen würden“, sagt der Bezirksbürgermeister. Es gebe aber auch positive Beispiele. Am Hellweg, der Bruchstraße und am Schützenplatz baut die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWD) mehrere hundert Wohnungen. 50 Prozent davon sollen sozial gefördert werden.
Der Upper Nord Tower wird
120 Meter hoch
Bauen ist das große Thema. Am Mörsenbrociher Ei wächst langsam der Upper Nord Tower, ein 120 Meter Hoher Wohnturm, in den Himmel. In unmittelbarer Nähe könnte bald der Ando-Tower entstehen, ein komplett CO2-neutrales Bürogebäude. Die Planungen stehen noch am Anfang. Der Stadtbezirk hat aktuell über 63 000 Einwohner. Bis auf 100 000 Einwohner könnte er langfristig anwachsen, sagt Bezirksverwaltungsleiter Gerhard Aschendorf. Möglich wäre das beispielsweise, wenn auf dem Gelände des Metro-Großmarktes Wohnraum entstehen würde. Der Konzern habe Überlegungen in diese Richtung angedacht, sagt Wagner. Ob es dazu kommt, ist noch unklar.
Konkreter sieht es beim „Geisterhaus“ an der Ecke Birken-/Dorotheenstraße aus. Seit einem Jahr sind die Bautätigkeiten aufgenommen und es geht kontinuierlich voran. Das Dach ist gemacht. Auch an der Rethelstraße, in den ehemaligen Bordellgebäuden, hat der Investor einen zeitnahen Baubeginn angekündigt. „Man kann den Baubeginn nicht erzwingen“, sagt Wagner. Manchmal dauert es Jahre, wie bei den Grundstücken hinter dem Max-Planck-Institut. Dort fängt die Bebauung nun an. Es entstehen Doppelhäuser, Reihenhäuser und Stadtvillen mit Eigentumswohnungen.
An der Fichtenstraße ist der Weg nun ebenfalls frei für zwei neue Mehrfamilienhäuser, eine Tiefgarage und eine Kindertagesstätte. Wagner sieht kein Problem im benachbarten Zakk. „Wir machen uns keine Sorgen um Lärmbelästigung. Das Zakk ist nicht in seinem Bestehen gefährdet.“ Darüberhinaus handele es sich auch um geförderte und preisgedämpfte Wohnungen.
Allwetterbad Flingern eröffnet im Februar
Besonders zufrieden ist Wagner mit den neuen öffentlichen Multifunktionsflächen im Zoopark. Es habe zwar noch keine offizielle Evaluierung gegeben, aber die Plätze seien auch bei schlechtem Wetter immer gut besucht. Besonders die Tischtennisplatten seien immer voll. Als weiterer Freizeitpunkt folgt dann im kommenden Frühjahr die Wiedereröffnung des Allwetterbads in Flingern: „Die Badehosen sind schon bestellt.“