Ein Kinderchor aus 6000 Stimmen im Dome

Schüler aus Düsseldorf und Umgebung verwandelten den Dome in ein gigantisches Chorhaus.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Julius und seine Freunde reißen die Arme in die Luft, tanzen und klatschen in die Hände. Dabei singen sie voller Begeisterung „Hey, Pippi Langstrumpf, die macht, was ihr gefällt.“

Julius (7) und seine Mutter Evi Neumann haben beim Liederfest mitgesungen.

Foto: Melanie Zanin

„Das ist echt ein Erlebnis“, sagt Julius’ Mutter, Evi Neumann. Sie sitzt zwei Reihen hinter ihrem Sohn und beobachtet, wie viel Spaß die Kinder beim Singen und Tanzen haben. Nach jedem Lied verbeugen Sie sich stolz vor ihrem Publikum.

Colin (12) und Ruben (11) sind mit ihrer Klasse in den Dome gekommen.

Foto: Melanie Zanin

Sechs Wochen lang haben Julius und 6000 andere Kinder mit ihren Lehrern für die beiden Liederfeste am Samstag im Dome geübt. Name des Spektakels: „Klasse! Wir singen!“

Die Kinder sitzen — oder vielmehr stehen — auf der Tribüne, und singen mit oder ohne Eltern. Die Aufregung ist im Saal zu spüren. Wenn Moderator Tobias Brommann spricht, hören alle gebannt zu. Meistens singen die Schüler gemeinsam, aber auch der dreistimmige Kanon von Kindern, Frauen und Männern klappt reibungslos.

Zum Programm gehören Klassiker wie „Alle Vögel sind schon da“ und „Bruder Jakob“. Passend zu den Kinderliedern gab es kleine Tänze, die Tobias Brommann auf der Bühne vormachte. Damit alle mitsingen konnten, wurden die Liedtexte auf dem großen Videowürfel eingeblendet.

„Es hat Spaß gemacht“, sagt Julius. Er geht in die erste Klasse der Montessori Grundschule Farnweg und ist mit sieben Jahren einer der Jüngsten im Saal. Sein Lieblingslied ist das rockige „Alle Bieber haben Fieber“. „Wir singen auch zu Hause viel und spielen ein bisschen Klavier“, sagt seine Mutter. „Hey, Pippi Langstrumpf“ und Weihnachtslieder gehören zum Repertoire.

Schon zu den Großen gehören Colin und Ruben, die in die sechste Klasse des Freien Christlichen Gymnasiums Düsseldorf gehen. Sie sind sich beim Bibe-Lied einig und rufen im Chor: „Das ist unser Lieblingslied“. Sie hätten sich aber auch etwas mehr coolere Musik, wie Hip-Hop gewünscht.

„Ich war vorher ein bisschen aufgeregt, weil ich dachte, dass wir als Klasse auf der großen Bühne vorsingen müssen“, sagt Ruben. Eigentlich singt er nur für sich, wenn er Musik hört oder im Musikunterricht. Sein Freund Colin war dagegen ganz gelassen. „Ich spiele auch ein bisschen Theater“, sagt der Zwölfjährige. So bringt er also schon Bühnenerfahrung mit.