Ein Logo gegen Taschendiebe
Mit der Aktion sollen Täter abgeschreckt werden. Dramatischer Anstieg in der Altstadt.
Düsseldorf. Jörg Iserath, Leiter der Projektgruppe „Kampf gegen Anstiegsdelikte“, stellte am Freitag seine neue Waffe gegen Taschendiebe vor. Dieses Logo, das ein rotes Männchen zeigt, wie es einem weißen Männchen in die Tasche greift, war auch dem Polizeipräsidenten Norbert Wesseler so wichtig, dass er direkt von einem Termin in Bonn auf den Schadowplatz eilte, um an der Präsentation teilzunehmen.
Das Logo soll nicht nur vor Missetätern warnen und Bürger dazu animieren, besser auf ihre Wertsachen aufzupassen. „Es soll auch abschrecken“, sagt Iserath. Taschendiebe sollen merken, dass Düsseldorf ein ungemütliches Pflaster für sie ist.
Tatsächlich ist die Situation dramatisch. Rund 3000 Taschendiebstähle gab es im vergangenen Jahr in der Altstadt, etwa 2700 waren es in dem restlichen Bereich Stadtmitte. Iserath: „In der Altstadt ist das eine Steigerung von 100 Prozent.“
Mit Aktionstagen, an denen uniformierte Beamte teilnehmen, aber auch zivile Eingreiftrupps, die Langfinger auf frischer Tat erwischen sollen, ist es in den vergangenen Monaten gelungen, zumindest die rasanten Steigerungsraten zu bremsen.
Iserath: „Praktisch an jedem Wochenende werden Diebe festgenommen.“ Auch während der WM wird die Polizei verstärkt im Bereich der Altstadt unterwegs sein: „Wir wollen die Täter ärgern.“
Dass immer mehr Taschendiebe in die Stadt kommen, hat verschiedene Gründe. „Düsseldorf ist ein attraktives Pflaster. Nach der Statistik ist die Beute hier viermal so hoch wie in anderen Städten“, so der Leiter der Projektgruppe.
Außerdem sei die Altstadt oft voll mit Touristen und Messegästen, die weniger achtsam sind. Hinzu kommt, dass sich Täter gern an betrunkene Opfer heranmachen, die leichter auszutricksen sind.