Ein Reiseführer für die unbekannten Orte im benachbarten Stadtteil

Anwohner beschreiben ihre persönlichen Lieblingsstellen und geben ihre Geheimtipps preis.

Foto: Melanie Zanin

Die meisten Bewohner kennen fast jeden Winkel ihres eigenen Viertels, doch bereits das Zurechtfinden im benachbarten Stadtteil gestaltet sich manchmal schwierig. Deshalb haben sich die Teilnehmer des Projekts „Kultur mobil“ vom Zentrum plus Holthausen etwas ganz Besonderes ausgedacht. Als Bewohner von Stadtteilen wie Benrath, Hassels, Holthausen, Reisholz, Urdenbach und Wersten haben sie ihre 23 persönlichen Lieblingsorte und Geheimtipps im Stadtbezirk 9 in einem Reiseführer zusammengestellt.

Die fertigen Exemplare wurden jetzt im Benrather Rathaus der Öffentlichkeit präsentiert und die Teilnehmer bekamen jeweils einen Reiseführer geschenkt. Sie hatten zuvor die Orte besucht, fotografiert und mit einigen Sätzen kommentiert — manchmal auch in Form eines Gedichtes.

Die Künstlerin Anne Mommertz war maßgeblich an der Gestaltung des Reiseführers beteiligt: „Unsere Idee war, dass die Anwohner ihre Lieblingsorte und andere spannende und geheimnisvolle Plätze untereinander austauschen. Das Zentrum von Düsseldorf mit Königsallee, Altstadt und Medienhafen kennt jeder. Aber schon der eigene Nachbarstadtteil ist für viele Bürgerinnen und Bürger ein neues Terrain.“

Orte wie der Elbroich-Park in Holthausen werden etwa im Reiseführer aufgelistet. Bekannt ist er unter Kennern unter anderem für seinen großen Altbaumbestand und die Artenvielfalt. Für Hobby- Historiker bietet der Park das Schloss Elbroich, ein ehemaliges Rittergut aus dem 17. Jahrhundert. Auch der Brückerbach in Wersten und der Paulinenpark sind ideal für lange Spaziergänge in der Natur. Und für die Liebhaber der Sakral-Architektur gibt es die griechisch-orthodoxe Kirche in Eller.

„Auch Benrath hat mehr zu bieten als das bekannte Benrather Schloss, wie etwa den Benrather Forst und das alte Rathaus“, ergänzt Anne Mommertz. Als Ringbuchformat ist der Reiseführer noch ergänzbar und darüber hinaus muss man beim Aufsuchen der verschiedenen Stellen nicht immer das ganze Buch mitnehmen. Pfiffige Idee.

Begonnen hatte das Projekt „Kultur mobil“ im vergangenen Jahr mit einem Aufruf an die Stadtteilbewohner, ihre persönlichen Lieblingsorte mitzuteilen — zum gemeinsamen Austauschen und Entdecken. „Kultur mobil“ wird von den Zentren plus finanziert, einem Dachverband von Wohlfahrtsorganisationen, bestehend aus dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz, der Diakonie und der Caritas.