Vater soll Sohn getötet haben

Säugling starb an Schütteltrauma. Prozess gegen 34-Jährigen beginnt.

Foto: Arne Dedert

Zu einem angeblich schwer verletzten Kind wurde der Notarzt im November vergangenen Jahres zu einer Wohnung an der Küppersteger Straße in Wersten gerufen. Doch für den acht Monate alten Jungen kam jede Hilfe zu spät. Er war bereits an den Folgen eines Schütteltraumas gestorben. Ab Dienstag muss sich der 34 Jahre alte Vater wegen Totschlags vor dem Landgericht verantworten.

Die Ermittlungen gestalteten sich anfangs sehr schwierig. Zunächst hatte die Mordkommission die Mutter des Kleinen in Verdacht, für den Tod ihres Sohnes verantwortlich zu sein. Sie wurde aber sehr schnell wieder entlassen, machte aber keine weiteren Angaben zum Täter. Allerdings hatte die Kripo sehr schnell den 34-Jährigen im Visier, von dem man zunächst nichts wusste, wo er sich aufhielt.

Nach dem Einsatz von verdeckten Ermittlern konnte der Vater schließlich ausfindig gemacht und festgenommen werden. Der 34-Jährige hält sich illegal in Deutschland auf und ist schon einmal wegen Urkundenfälschung verurteilt worden.

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat sich die Tat schon am 28. Oktober zugetragen. Mehrere Stunden lang soll das Kind zuvor laut geweint und geschrien haben. Dadurch fühlte sich der 34-Jährige offenbar so genervt, dass er sich seinen Sohn gegen 23.15 Uhr griff und mehrfach heftig schüttelte. So heftig, dass der Kleine an den Folgen starb.

Angesetzt ist der Prozess zunächst auf fünf Verhandlungstage. Am 2. Mai soll das Urteil verkündet werden.