Freizeit Ein schöner Tag rund um die Ackerstraße
Düsseldorf · Die Dichte an inhabergeführten Geschäften ist in Düsseldorf wohl auf keiner Straße so hoch wie an der Ackerstraße in Flingern. Wir haben ein paar Tipps für einen bunten Tagesausflug zusammengestellt.
Wer sich die gesellschaftliche und soziale Vielfalt Düsseldorfs vor Augen führen möchte, der sollte einmal die Ackerstraße ablaufen. Und zwar nicht vom Cranachplatz aus, sondern vom Worringer Platz. Der Spaziergang gleicht einer Sozialstudie auf 1300 Metern. So lang ist die Ackerstraße. Auf der einen Seite gibt es Handyshops und Drogenmilieu, auf der anderen Seite gibt es Eis in der Geschmacksrichtung Joghurt-Sanddorn und exquisites Gartenwerkzeug in einem „Concept Store for Garden Lovers“.
Die Wahrheit liegt – wie so oft – irgendwo dazwischen und genau da gibt es sehr viel zu entdecken. Mit jeder Kreuzung die man von Süden aus auf der Ackerstraße quert, sinkt die Handyshop-Quote und steigt der Anteil an kleinen inhabergeführten Lädchen, Kunstgalerien und Cafés.
Kein Wunder, dass die Stadt die Straße in Flingern auf ihrer Tourismus-Seite als ein „Epizentrum der schönen Dinge“ bewirbt. Auch wenn hier wahrscheinlich nur der nördliche Teil gemeint sein wird.
Spätestens wenn die Lindenstraße erreicht ist, tritt man durch ein imaginäres Tor. Links das Café Beethoven, rechts das Café Hüftgold. Danach folgt ein bunter Reigen aus Geschäften, die unterschiedlichste Waren anbieten.
Da gibt es Läden für organische Kleidung und für handgemachtes Kinderspielzeug. Feinkostläden und Änderungsschneidereien. Ein Restaurant für afrikanische Spezialitäten und einen Taco-Laden. Ein Geschäft, das Rucksäcke und Bauchtaschen aus alten Feuerwehrschläuchen und LKW-Planen herstellt. Das bereits weiter oben erwähnte Fachgeschäft für „Garden Lovers“, eine Art nobel Baumarkt für Großstädter mit kleinem Garten und grünem Daumen. Mehrere Inneneinrichtungsgeschäfte und einen opulenten Angelbedarfsladen. Fahrradläden und ein Geschäft für Skateboards, Surfbretter und die passende Kleidung. Diverse Weinhandlungen und Feinkostläden.
Kunst, Design und abwechslungsreiche Gastronomie
Auch abseits der Hauptstraße gibt es viel zu entdecken. Für den geistigen Hunger gibt es rund um den Herrmannplatz viele Kunstgalerien. Die Galerie Conrads an der Lindenstraße 167 hat mittwochs bis freitags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Samstags von 12 bis 16 Uhr. Aktuell kann man Werke des Norwegers Olav Christopher Jenssen sehen. Der Maler ist einer der bekanntesten skandinavischen Künstler. Seine abstrakten Öl- und Acrylgemälde bestechen durch Vielschichtig- und Farbigkeit. Nur ein paar Meter weiter gibt es aktuell vollkommen andere Kunst zu bestaunen. An der Platanenstraße 7 hat die Konrad Fischer Galerie ihren Düsseldorfer Sitz. Noch bis Anfang März ist die Ausstellung „New People“ mit Kunst von Aleana Egan zu sehen. Die irische Künstlerin arbeitet mit unterschiedlichsten Materialien: Vintage-Kleidung, Pappmaché, Polystyrol. Öffnungszeiten: dienstags bis samstags, 11 bis 18 Uhr.
Unverpackt-Läden gibt es mittlerweile mehrere in Düsseldorf. Der erste war Flinse & Co (Lindenstraße 165). Es gibt Lebensmittel, Haushaltswaren und auch Putzmittel. Sonntag und Montag geschlossen.
Wenn man von der Lindenstraße wieder zurück zur Ackerstraße läuft, muss man einen Abstecher bei Nordmanns Eisfabrik machen. Die Eisdiele bietet hausgemachtes Eis in täglich wechselnden Sorten. Darunter so ausgefallene wie Joghurt-Sanddorn, es gibt aber auch Vanille und Zitrone. Auch vegane und laktosefreie Sorbets gibt es. Die Kugel ist zwar etwas teurer, aber es lohnt sich. Nicht umsonst wurde Nordmanns vom Feinschmecker Magazin zu den 15 besten Eisdielen Deutschlands gewählt. Geöffnet von Februar bis Oktober je nach Wetterlage. In diesem Jahr soll eine Filiale in Oberkassel an der Luegallee eröffnen. An der Immermannstraße gibt es auch eine Filiale.
Plup steht für „Planet Upcycling“. In dem Geschäft an der Ackerstraße 168B gibt es „Ausgefallenes aus ausrangierten Stoffen und Materialien“. Das können Taschen aus alten Feuerwehrschläuchen sein oder Flaschenöffner aus Tischkickerfiguren. Viele Einzelstücke und garantiert außergewöhnlich.
Wenn die Wohnung mal wieder aufgehübscht werden soll, findet man bestimmt etwas bei Rikiki auf der Hermannstraße. Drucke, Poster und Wohnacessoires aller Art sind in dem Eckladen zu finden. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11-19 Uhr, Samstag 10 bis 17 Uhr.
Wo wir gerade bei Einrichtungen sind: nur ein paar Meter weiter hat sich mit Bårwaldson eine Boutique auf den skandinavischen Stil spezialisiert.
Für die Düsseldorfer mit dem grünen Daumen ist der Besuch im Golden Rabbit ein Muss (Ackerstraße 159). Der „Concept Store for Garden Lovers“ bietet neben Saatgut und Gartenwerkzeug auch Literatur und Arbeitskleidung für Garten und Balkon. Inhaber des Geschäfts sind übrigens Petra Wenzel und Werner Lippert, der jahrelang als Museumsdirektor, unter anderem im NRW-Forum, gearbeitet hat. Seit 2016 widmen sich die beiden ganz der Gartenarbeit.
An der Hermannstraße 24 bei Awsum gibt es alles rund um urbane Mobilität. Darunter zählen in erster Linie Fahrräder und E-Bikes. Natürlich gibt aber auch Taschen, Kleidung und Helme. Wer gerne etwas ausgefallenere Kleidung sucht, wird bei Elementarteilchen - Second Hand Fashion fündig (Ackerstraße 125). Hier gibt es jede Menge Vintage und Second-Hand-Kleidung der 50er bis 80er Jahre und aktuelle Designermode.
Für den Abschluss des Tages bietet sich ein Besuch an der Dorotheenstraße 13A an. In der Kneipe Zum goldenen Fass gibt es neben deftiger Hausmannskost vor allem auch Billardtische, Darts und eine Kegelbahn. Und wenn ein Tag nicht gereicht hat, kann man auch gerne ein ganzes Wochenende auf der Ackerstraße verbringen.