Eine App soll Düsseldorf sauberer machen

Bürger können jede verschmutzte Ecke melden. Der Dreck soll auch schnell entfernt werden - verspricht die Stadt.

Foto: Völkel

Düsseldorf. Wilde Müllkippen am Straßenrand oder im Grünen oder vermüllte Container — rund 16 000 Beschwerden bekommt das Umweltamt telefonisch oder per mail durchschnittlich im Jahr. Ab sofort dürften es noch viel mehr werden. Und das ist von der Stadt und ihrer Partnerin, der Awista, so gewollt. Denn nun können die Beschwerden mittels einer App der Stadt geschickt werden.

Wie funktioniert die App? „Düsseldorf bleibt sauber“ heißt die App, die unter diesem Namen in den jeweiligen Stores zu finden ist. Sie ist für Android-Geräte und Apple(iOS)-Geräte verfügbar. Umweltamtsleiter Thomas Loosen sagt: „Sie ermöglicht uns nach einer Meldung sofort zu reagieren.“ Wer sie nutzt, wird durch ein Menü geführt. Beispielsweise gibt man an, ob sich die wilde Müllkippe oder Verschmutzung im Wald, an einem Wertstoffcontainer, auf einem Spielplatz oder an einer Straße befindet. „Hilfreich ist es, wenn die Bürger uns GPS-Daten des Ortes schicken und ein Foto dazu.“ Auch die Positionen defekter Mülleimer oder verrosteter Fahrräder können angegeben werden. Der Absender tragt seinen Namen ein, erklärt sich mit dem Datenschutzhinweis einverstanden und kann eine Rückmeldung erbeten. Dann geht die Meldung per mail zur Awista oder zum Gartenamt raus, je nachdem, wer für die Reinigung der Fläche zuständig ist.

In welchem Zeitraum wird der Müll beseitigt? Oberbürgermeister Thomas Geisel kündigt bei der Vorstellung der Aktionen zur Stadtsauberkeit an: „Ziel ist, dass Schmutzecken, die auf diese Weise gemeldet werden, möglichst binnen 24 Stunden gesäubert werden.“ Denn anders als das Servicetelefon der Stadt, das an fünf Tagen zu bestimmten Uhrzeiten besetzt ist, können die Düsseldorfer nun über die App an sieben Tagen rund um die Uhr die Beschwerden und Hinweise geben.

Wie schafft die Awista die Mehrarbeit? Awista-Chef Peter Ehler sagt, dass die App mehr Geschwindigkeit beim Abarbeiten der Beschwerden bringt. Für die Awista ist es ein Pilotprojekt. Für die Mehrarbeit, auch samstags und sonntags, wird zunächst kein zusätzliches Personal eingestellt. Die Mitarbeiter werden Überstunden leisten. Neueinstellungen sind aber nicht ausgeschlossen. So sind 18 Mitarbeiter der Zukunftswerkstatt Düsseldorf zurzeit mit der Awista unterwegs, um Wildkraut in Straßen zu beseitigen. 20 von 50 Stadtteilen sind erledigt. Künftig soll jede Straße einmal im Jahr von Unkraut befreit werden. Die Awista überlegt, Mitarbeiter der Zukunftswerkstatt fest einzustellen.

Was sagt ein Mitarbeiter der Awista, der den Müll beseitigt, zur Aktion und App? Uwe Elfes ist Kehrmaschinenfahrer bei der Awista. Er findet die Plakataktion zur Stadtsauberkeit gelungen: „Die Plakate sehen gut aus“, sagt Elfes. Und was meint er zur App: „Es ist toll, dass wir nun mehr Infos von den Bürgern bekommen können. Denn es sind ja Ecken dabei, die wir auch nicht so sehen können. Das ist hilfreich.“

Was gehört noch zur Kampagne Stadtsauberkeit und was kostet das? „Wir bleiben sauber“ ist der Slogan, der auf bald 1000 Plakaten in der Stadt zu sehen ist. Die Kampagne soll nicht nur dazu animieren, Beschwerden zu melden, sondern auch selbst keinen Müll im öffentlichen Raum zu hinterlassen. Für Plakate, Flyer, App und weitere Aktionen gibt die Stadt 100 000 Euro aus. Weiteres Ziel: Noch in diesem Jahr sollen weitere unterirdische Container angelegt werden. Dies kostet weiteres Geld, der Umbau ist an stark vermüllten Standorten geplant.

Weitere Infos: Das kostenlose Servicetelefon Stadtsauberkeit ist unter der Nummer 892-5050 montags bis freitags, 8 bis 16 Uhr, erreichbar. E-Mails an: stadtsauberkeit@duesseldorf.de. Infos und Links zur App auf der Stadt-Homepage.