Eissporthalle Eissporthalle Benrath: 5800 Unterschriften für den Erhalt

Düsseldorf · Initiator der online-Petition kritisiert: Stadt informiert seit Jahren nicht über Abriss und Neubau der Sporthalle.

Benrath Eissporthalle

Foto: nn

Die Eissporthalle Benrath soll — wie berichtet — bereits zum April dieses Jahres schließen. Das Ampelbündnis im Rathaus hat sich darauf verständigt, eine neue Eissporthalle im Düsseldorfer Süden für rund zehn Millionen Euro zu bauen. Möglicher Standort wäre die Kappeler Straße. Im Rathaus wird dies damit begründet, dass die 40 Jahre alte Halle mitten im wachsenden Wohngebiet Paulsmühle stehe. Notwendige Investitionen in den Lärmschutz wegen der Kühlanlage der Halle würden sich nicht mehr lohnen, das Grundstück will die Stadt für weiteren Wohnungsbau verkaufen.

Diese Nachrichten verägern die Initiative „Gegen die Schließung der Eissporthalle Düsseldorf Benrath“ sehr. Sie hat im September eine Online-Petition gestartet. Bis Mittwoch unterzeichneten 5797 Unterstützer. Die Petition, die sich an Oberbürgermeiser Thomas Geisel richtet, läuft noch bis Ende Januar. Initiator ist Klaus Cervo. Er kritisiert die Stadt heftig, weil sie Bürger und Betroffene nicht über die Zukunft der Halle informiert, und weil sie „seit Jahren nicht in der Lage ist eine Nachfolgeregelung zu finden.“

Denn die Eissporthalle war ein Geschenk der Stadtsparkasse an die Stadt in Form einer Stiftung. Deren Geld war 2015 verbraucht, die Sparkasse gab dennoch ihr Engagement noch nicht auf. Nun aber fällt alles in den Besitz der Stadt, was lange bekannt war. Klaus Cervo fragt: „Um die Halle herum ist auf dem alten Gewerbegebiet ein Wohngebiet entstanden und plötzlich stellt man fest, dass man eine störende Eissporthalle hat?“

Cervo, der selbst in der Halle an der Paulsmühlenstraße Eislaufen gelernt hat, dort heute mit der Familie noch hingeht und lange Jahre Trainer und Präsident des Vereins „Die Eisheiligen Düsseldorf 93“ war, macht den Verlust deutlich: „Neben den Besuchern trainieren hier 45 Schulklassen, sieben Hobby-Eishockeymannschafen, die in Ligen spielen und der Dameneishockeyclub Düsseldorfer Devils.“ In Benrath werde der Nachwuchs gefördert, auch die Jugendaufbauarbeit für die DEG. Extrem frustrierend für ihn sei zudem, dass „keiner der Hallen-Mitarbeiter weiß, wie es weitergeht.“ Die mangelnde Information sei eine Frechheit.

Wenn nun unbedingt eine neue Halle gebaut werden müsse, sollte die alte bis zur Fertigstellung geöffnet bleiben, sagt Cervo. Sonst befürchtet er, dass der „Eishockeysport im Düsseldorfer Süden auf der Kippe steht.“ Mit dem Standort an der Kappeler Straße ist er dann auch nur bedingt zufrieden: „Die ÖPNV-Anbindung im Industriegebiet ist schlecht. Ich denke da auch an die abendlichen Veranstaltungen.“ Die Paulsmühlenstraße sei da viel besser angebunden.

Überfahren von den Plänen von SPD, Grünen und FDP fühlt sich die CDU-Opposition im Rathaus. Dirk-Peter Sültenfuß, CDU-Ratsherr und stellvertretender Sportausschussvorsitzender, kritisiert, dass die neue Halle auf dem Gelände der städtischen IDR AG nicht mal eine Tribüne bekommen soll.

Die Stadtverwaltung konnte sich am Mittwoch aus terminlichen Gründen, so das Amt für Kommunikation, nicht zum Thema äußern. Frühestens Donnerstag sei eine Rückmeldung möglich.