Düsseldorf Eklat im Rat: FDP-Spitze verließ Saal bei OB-Rede

Die Liberalen werfen Thomas Geisel vor, das Projekt Kö-Bogen schlecht zu reden.

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Düsseldorf. Für einen Eklat hat die FDP bei der Ratssitzung am Donnerstag gesorgt: Während der rund einstündigen Rede von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) zur Etat-Einbringung verließen FDP-Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und ihr Vize Manfred Neuenhaus demonstrativ den Saal. Ungewöhnlich ist das schon deshalb, weil die Liberalen mit SPD und Grünen zusammen die Mehrheit im Stadtrat stellen. Warum die beiden den Saal verließen, erklärte Strack-Zimmermann gestern so: „Die ersten 20 Minuten der Rede waren schier unerträglich — weil Geisel nicht seine Visionen für die Stadt aufgezeigt hat, sondern darin rumrührte, dass er den Kö-Bogen eigentlich doof findet.“

Geisel hatte in seiner Rede gesagt, unter der schwarz-gelben Vorgängerregierung seien Rendite- gegen Prestigeobjekte getauscht worden. Wobei er die hohen Kosten für die Kö-Bogen-Autotunnel herausstellte.

Strack-Zimmermann macht sich indes Sorgen, ob Geisel die laufenden Grundstücksverhandlungen für den zweiten Bauabschnitt des Kö-Bogens (das so genannte Ingenhoven-Tal) womöglich platzen lässt. Es sei zwar richtig, mit dem Ziel eines höheren Verkaufserlöses nachzuverhandeln. „Aber am Ende muss es auch einen Kompromiss geben.“ Geisel wiederum erklärte gegenüber der WZ, er stehe zum Ingenhoven-Tal. Er sei „sehr zuversichtlich“, dass die Verkaufverhandlungen bald zu einem guten Ergebnis kommen.