Düsseldorf EM: „Im Westen die Besten“
Mögliche Spielorte bei der EM 2024: Nur Berlin und München schneiden besser ab als Düsseldorf.
Düsseldorf zählt mit der Arena zu den zehn Spielorten, mit denen Deutschland in das UEFA-Bewerbungsverfahren um die Ausrichtung der Europameisterschaft 2024 geht. Damit könnte Düsseldorf erstmals seit der Europameisterschaft 1988 wieder Austragungsort eines internationalen Fußballturniers werden. Im Rheinstadion gab es damals die Begegnungen Deutschland gegen Italien und England gegen die Niederlande. Bei der Bewerbung für die WM 2006 war die Stadt nicht berücksichtigt worden.
Bei einer Pressekonferenz in der Arena sprach Oberbürgermeister Thomas Geisel gestern von einem „Riesenerfolg“. Er sei überwältigt davon, dass Düsseldorf hinter Berlin und München sogar auf Platz drei von 14 Bewerbern landete. Und er fügte hinzu: „Im Westen die Besten.“
Insgesamt hatte der DFB im Auswahlverfahren 103 Kriterien geprüft. Düsseldorf landete bei jedem Punkt unter den besten zehn. Beim Thema Sicherheit landete Düsseldorf sogar auf Platz eins. „Da haben wir natürlich von den Erfahrungen bei der Tour de France profitiert“, sagte Geisel. Eher negativ ins Gewicht fiel aus Sicht des DFB die „verhältnismäßig große Entfernung vom Stadion zur Stadtmitte“.
Dass Düsseldorf 2006 nicht berücksichtigt worden ist, hat laut DFB-Vize-Präsident Peter Frymuth bei der aktuellen Entscheidung keine Rolle gespielt. „Das war ja in Gladbach genauso. Darauf Rücksicht zu nehmen, hätte zudem ein objektives Verfahren eingeschränkt.“
Unterm Strich bleibt jedenfalls ein großer Erfolg. Und zu dem gratulierten gestern viele in der Stadt. Etwa Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel: „Düsseldorf war auch wirklich mal dran und hat es verdient. Die Sportbegeisterung ist hier riesig, die Atmosphäre im Stadion einfach klasse. Eigentlich sprach auch alles dafür: ein tolles Stadion mit verschließbarem Dach, eine hervorragende Infrastruktur, eine Stadtspitze, die sich für den Sport einsetzt und ein Flughafen in unmittelbarer Nähe.“
Auch DEG-Geschäftsführer Stefan Adam lobte die Infrastruktur in der Stadt und sagte zudem: „Das ist ein weiteres tolles Signal für die Sportstadt Düsseldorf. Alle Beteiligten kann man zu diesem verdienten Erfolg nur beglückwünschen.“
Nicht nur in der sportlichen Szene der Stadt war die EM-Entscheidung gestern Thema. Auch Kabarettist Jens Neutag äußerte sich. Zur EM 2008 hatte er zusammen mit seinem Kollegen Martin Maier-Bode das Fußball-Programm „Doppelpass“ auf die Bühne gebracht. Das wird es wohl 2024 nicht wieder geben. Neutag: „Damals hat Fortuna in der vierten Liga gespielt, das war noch lustig, da konnte man noch Kabarett machen. 2024 ist Fortuna sicher in der Champions League.“
Sollte Deutschland am Ende tatsächlich den Zuschlag für die EM bekommen, müsste die Arena in Teilen umgebaut werden — vor allem im Presse- und Vip-Bereich. Der Stadtrat hat zu diesem Zweck bereits bis zu vier Millionen Euro bewilligt. Deshalb sagt Robert Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Fortuna: „Durch die anstehenden Investitionen rund um die Arena wird auch Fortuna von der EM in unserer Stadt langfristig profitieren.“ ale, kri, si, tke