Endspurt für letzten Kö-Bogen-Tunnel
Frühestens im Oktober kann die erste Fahrspur von Norden nach Süden freigegeben werden.
Düsseldorf. Ende des Jahres soll der Autoverkehr zwischen Dreischeibenhaus und Libeskindbauten komplett unter der Erde fließen. Frühestens im Oktober könnte laut Verkehrsdezernent Stephan Keller die erste Spur im letzten Kö-Bogen-Tunnel freigegeben und die heute von Norden nach Süden verlaufende, provisorische Straße zurückgebaut werden.
Mitte 2016 sollen dann alle Fahrspuren in der 132,4 Millionen Euro teuren Röhre, die den Tausendfüßler ersetzt, zur Verfügung stehen. „Die Arbeiten liegen damit voll im Zeitplan“, sagt Keller.
Oberbürgermeister Thomas Geisel sprach bei einer Baustellenbesichtigung am Dienstag mit Blick auf das gesamte Tunnelsystem im Stadtzentrum von einem großen Gewinn für die Stadt. „Der Effekt ist vergleichbar mit dem Rheinufertunnel.“ Vor seiner Wahl hatte er das Projekt freilich noch kritisiert, da es den Durchgangsverkehr weiterhin in die Innenstadt ziehe und hohe Folgekosten nach sich ziehe.
Bis tatsächlich auf dem Tunneldeckel flaniert werden kann, wird es aber noch dauern. Die Platanenallee soll frühestens im Jahr 2018 fertig sein. Heute verläuft an ihrer Stelle noch eine riesige Baugrube, in der an vielen Stellen drei Meter tiefes Grundwasser steht. Zu Tauchern ausgebildete Bauarbeiter bereiten dort in trübem und eiskaltem Wasser die Betonage des Bodens vor.
Insgesamt müssen in den 675 Meter langen Tunnel 36 000 Kubikmeter Beton eingebaut werden, etwa 2000 Lkw-Ladungen. Sogar 8000 Lkw-Ladungen Erdreich mussten dafür zuvor ausgehoben und abtransportiert werden.
Weiter vorangeschritten sind die Arbeiten bereits im nördlichen Tunnelabschnitt sowie den südlichen Enden. Dort ist die Rohbauphase mehr oder weniger abgeschlossen, der Straßenbau hat begonnen, die Arbeiter installieren Feuerlöschleitungen, schaffen Notgehwege.
Im nächsten Schritt steht dann der technische Ausbau samt Verkabelung, Notrufnischen und Ventilatoren an. Wie in den bereits in Betrieb genommenen Tunnel-Abschnitten passt sich die LED-Beleuchtung auf den jeweils ersten und letzten 150 Metern der Röhren den Lichtverhältnissen draußen an. Die 84 Meter lange Einfahrtsrampe liegt an der Hofgartenstraße in Höhe des Theatermuseums, die ebenso langen Ausfahrten an Immermannstraße und Berliner Allee.