ESC-Vorentscheid Julika aus Düsseldorf steht im Finale – ist das unser Lied für Basel?

Düsseldorf ·  Julika steht im Finale des deutschen ESC-Vorentscheids. Damit trennt die 23-Jährige aus Flingern nur noch ein Auftritt von der ganz großen Bühne.

Julika bei ihrem großen Auftritt im Halbfinale.

Foto: Foto: RTL / Raab Entertainment / Willi Weber

Macht sie es wie Lena? Julika aus Düsseldorf hat sich beim ESC-Vorentscheid eine Runde weiter gekämpft und steht jetzt im großen Finale. Am Samstagabend wählte eine Jury um Entertainer Stefan Raab bei RTL aus 14 Startern die neun Finalteilnehmer aus. Julika konnte mit „Empress“ überzeugen – ist das unser Lied für Basel? Ihr Outfit auf der Bühne: ganz in Schwarz, mysteriös mit Federn an Kragen und Handschuhen. Ehrliche und intensive Emotionen möchte Julika auf die Bühne bringen. Das ist ihr im Halbfinale offenbar gelungen. Die Jury war regelrecht begeistert.

„In meinem Song geht es um Ängste, Selbstzweifel und um den Moment, in dem man diese überkommt“, sagt sie. Wenn sie das Lied in einem Wort umschreiben müsste, wäre es: „Powerful.“ Kraftvoll, also. Kurz nach ihrem Auftritt teilte Julika mit ihren Fans in sozialen Medien ihre Eindrücke. Sie sei kurz vor der Bühne regelrecht emotional geworden, diese Energie habe sie mitgenommen. „Das erscheint mir alles wie ein Traum. Aber wie ein schöner“, sagt sie dort. „Mir geht es richtig gut. Ich konnte einfach komplett frei singen.“

Es war der Freund von Julika Elizabeth Lüer, der sie eher nebenbei auf den Bewerbungsstart für den deutschen ESC-Vorentscheid hinwies. Die 23-Jährige war da gerade auf dem Weg in die Berufsschule. „Noch im Unterricht habe ich dann heimlich und schnell meine Bewerbung abgeschickt“, sagte sie im Gespräch. Der Beginn einer Reise, die noch weitergeht. Im Finale am 1. März entscheiden dann die Zuschauer. Dahin haben es insgesamt neun Sängerinnen, Sänger und Bands geschafft. In einer Woche steht also fest, ob der deutsche Beitrag beim ESC-Finale am 17. Mai im schweizerischen Basel aus Düsseldorf kommt.

Die Konkurrenz ist groß: Qualifizieren konnten sich neben Julika die drei Bands Feuerschwanz, Cosby und The Great Leslie, das Geschwisterduo Abor & Tynna, die Sängerinnen Leonora und Lyza sowie die Sänger Moss Kena und Benjamin Braatz. Die 14 Halbfinalisten zeigten am Samstagabend auch erstmals die Lieder, mit denen sie im ESC-Finale antreten wollen. In den Vorrunden hatten sie Coversongs oder selbst geschriebene Stücke gesungen, die nicht für das Finale gedacht waren.

Zu den überraschend ausgeschiedenen Teilnehmerinnen zählte die Kölner Sängerin Cage, die Stefan Raab wie in der ersten Runde auch im Halbfinale wieder als eines der größten Sängerinnentalente in Deutschland bezeichnete.

Raab sagte, die diesmal ausschließlich von der Jury getroffene Wahl sei keine Wahl zwischen gut und schlecht gewesen, alle Starter hätten überzeugt. „Es ist der Eurovision Song Contest, es geht um Song und Performance“, begründete der Jurychef die Auswahl – am Ende habe die vierköpfige Jury überlegt, mit welchem Starter Deutschland die größten Chancen habe und wer wohl im Finale des deutschen Vorentscheids das Publikum überzeugen werde.

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Raab machte noch einmal deutlich, dass das Ziel sei, das erste Mal seit dem Sieg von Lena Meyer-Landrut 2010 wieder den ESC zu gewinnen. „Wir haben die Aufgabe, das Ding zu gewinnen.“

Raab war nach seinem Fernseh-Comeback im vergangenen Jahr auch zum ESC zurückgekehrt. Ein Sieg ist das gemeinsam mit der federführenden ARD das erklärte Ziel. Bislang ist offen, ob der Vorentscheid im nächsten Jahr auch wieder in derselben Form mit vier Shows statt zuletzt einer Show und in Kooperation des Privatsenders RTL mit der ARD stattfindet. Raab sprach sich nun erstmals dafür aus. „Ich hoffe, dass wir sowas im nächsten Jahr wieder machen können.“

(lukra/AFP)