Düsseldorf-Gerresheim Evangelische Stiftung sucht Mithelfer

Beim Neujahrsempfang am Sonntag wird eine private Stiftung im Festsaal der Gustav-Adolf-Kirche bekanntgegeben.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Die Bürgerstiftung Gerricus im Bannkreis der Basilika St. Margareta ist in aller Munde, ihre Projekte sind beispielhaft. Nun zieht die evangelische Kirche in Gerresheim nach. Beim Neujahrsempfang am Sonntag um 12 Uhr stellt sie sich im Festsaal der Gustav-Adolf-Kirche, Heyestraße 95, öffentlich vor. Bei einem Stiftungskapital von 50 000 Euro braucht sie noch viele gute Menschen, die ihr finanziell oder ehrenamtlich unter die Arme greifen. Unter der Vorstandsvorsitzenden Anke Paulus-Koschik und im Beisein der Gründungsstifterin Erika von Diergardt sowie Pfarrerin Cornelia Oßwald wurden gestern erste Projekte vorgestellt, die unter dem Motto „Gerresheim Gemeinsam — Evangelische Stiftung“ inzwischen angelaufen sind.

Die Gemeinde betreibt schon seit den 1970er Jahren mit der ersten Welle der Flüchtlinge und Migranten Aufbau-Arbeit. Beliebt ist die Hausaufgabenhilfe für Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10. Ein Nachhilfelehrer ist eigens dafür von der Kirchengemeinde und der Diakonie eingestellt. Aber auch viele Schüler der beiden Gerresheimer Gymnasien, Hausfrauen und Rentner sind im Einsatz. Dabei geht es vor allem um Hilfen beim Übergang der Schüler von der Grundschule zu den höheren Schulen.

Im Augenblick werden 25 Kinder in drei Schichten fit für die deutsche Sprache gemacht. Hier sind Patenschaften zur Übernahme der Eigenanteile (50 Euro pro Halbjahr) gesucht. Die Hausaufgabenbetreuung ist montags bis donnerstags in den Gemeinderäumen an der Heyestraße.

Gleichzeitig wird das beliebte Café auf dem Gelände mit einem Internet-Zugang versehen. Es bleibt aber nicht bei der EDV-Ausstattung, sondern acht ehrenamtliche Helfer wechseln sich ab, um etwa beim Ausfüllen deutschsprachiger Formulare behilflich zu sein.

Die Stiftung denkt jedoch nicht nur an Flüchtlinge, sondern generell an die Kinder-, Jugend- und Familienarbeit, denn das „soziale Zusammenleben“ steht für Pfarrerin Oßwald im Vordergrund. Sowohl im Medienraum als auch im Gemeindesaal sind Informations- und Beratungsveranstaltungen geplant. Dafür wird als erstes ein Beamer angeschafft.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Seniorenarbeit, hier ist beispielsweise an Musikinstrumente für die Demenzkranken gedacht. Es gibt Freizeitangebote für Senioren unter dem Motto „Reisen ohne Koffer“. Musik, Kunst und Kultur sind weitere Akzente, die man setzen möchte.

Bei 8500 Gemeindemitgliedern in der Gustav-Adolf-Kirche sei es wichtig, so Pfarrerin Oswald, für die Menschen der evangelischen Kirche Angebote bereitzustellen, wie es die Gerricus-Stiftung für die Katholiken vor Ort tut. Man sehe sich nicht als Konkurrenz, man richte die karitative Arbeit auch an Menschen, die keiner Kirche angehören. Ausdrücklich betont sie, es gebe auch viele Projekte, die von beiden Kirchen gemeinsam getragen werden.