Fahrrad Fahrrad-Messe: Fünf Dinge, die den Radler-Alltag leichter machen

Düsseldorf · Von der Cycling World auf dem Areal Böhler ließen sich auch einige praktische Tipps mit nach Hause nehmen.

Sehr schick: Silvio Potente fertigt aus Fahrradschläuchen Gürtel und Schuhe.

Foto: Carolin Scholz

Fahrradfahren geht auch mit Stil Wen das klassische Outfit mit knallengen kurzen Hosen, passendem Shirt und schnittigem Helm nicht so richtig reizt, der wird auf der Cycling World fündig. Hier gibt es nicht nur fahrradtaugliche Jeans, sondern auch eine große Auswahl an Shirts und Helmen in allen Formen und Farben. Vom Retro-Stil über knallbunt bis hin zu Star-Wars-Prints.

Wer außerdem Fahrradteile am Körper tragen will, bekommt Gürtel und Schuhe aus ausrangierten Fahrradschläuchen und -mänteln bei Silvio Potente von „Cycled“. Er bezieht von mehr als 200 Fahrradgeschäften in Italien das Material, das diese wegwerfen würden und macht etwas Neues daraus.

Doch nicht nur Kleidung und Schuhwerk müssen zum Rad passen – auch der Haarschnitt. André Lichtenscheidt vom Cut Corner sorgt mit seinem Barber Bike auch dafür, dass auf dem Kopf alles stimmt. „Zum Rennrad gehört eher etwas in Stromlinienform“, sagt er. Zum eher ausladend geformten Cruiser-Rad empfiehlt er jedoch eine Elvis-Tolle, zum richtig alten Rennrad vielleicht eine adrette Frisur im Stil der 1920er. Wer will, kann auf dem zum Friseurstuhl ausgebauten Fahrrad Platz nehmen.

Kein Platz, kein Problem Ein Rad und auch ein Lastenrad kann im Alltag sehr praktisch sein. Doch wo bringt man es unter — in der kleinen Stadtwohnung mit engem Treppenhaus? Verschiedene Aussteller haben dafür eine Lösung. Bei „Wike“ etwa gibt es ein Lastenrad, das sich zum Wanderwagen umklappen lässt. Der Wagen ist schmal genug, dass man ihn etwa auch als Einkaufswagen verwenden kann; ausgeklappt finden Wasserkästen oder Kinder auf einem Bänkchen darin Platz. Und weil es beim Zusammenklappen kürzer wird als ein normales Lastenrad, passt es auch in so manchen Hausgang.

Auch an vielen anderen Ständen wird aus Klappen gesetzt. Beim belgischen Hersteller „Ahooga“ etwa geht es dabei auch ums Gewicht. Die Räder hier wiegen nur 16 Kilogramm und lassen sich so auch gut in der Bahn mitnehmen. Diese sind nicht größer als ein kleiner Koffer.

Das Rad macht sich auch in der Wohnung gut Wer sein Fahrrad aber wirklich liebt, der lässt es in keinem Hausflur stehen. Und Menschen wie Leif-Erik Voss helfen, dass das auch nicht nötig ist. Der Holzbildhauer stellt Skulpturen her, die im Wohnzimmer das Fahrrad tragen und auch dann, wenn es nicht dort ist, gut aussehen. „Ich fahre selbst seit vielen Jahren viel Rad und habe nach einer Lösung gesucht, mein Fahrrad unterzubringen“, sagt er. So habe er das Problem künstlerisch angepackt.

Damit ist er nicht allein. Auch bei anderen Ausstellern, wie etwa „KP Cyclery“, findet man Radaufhängungen für die Wohnung, die nicht nur praktisch, sondern auch schön sind. Dort werden alte, glänzende Rennradlenker benutzt, in denen man das Fahrrad einhängen kann.

Vernetzen kann helfen „You’ll never ride alone“. Wer Schwierigkeiten hat, sich zum Sport und auch zum Radeln aufzuraffen, hat es vielleicht leichter, wenn andere mitmachen. Um die zu finden, gibt es die App „Cyclique“. Detlev Koepke von der Mecklenburger Seenrunde stellt die App an seinem Stand vor, denn er empfiehlt sie für Leute, die an solchen großen Touren teilnehmen wollen. „Man kann dort die Ausfahrt angeben, die man machen will“, sagt er. Etwa: „Am Sonntag fahre ich mit zwei Freundinnen ins Bergische, wir fahren ungefähr einen Schnitt von 20 Stundenkilometern. Wer will mit?“ Andere können sich dann anschließen. Auch Tipps zum Radfahren, Infos über Zubehör und Interviews mit erfahrenen Radlern finden sich in der App, die für Apple- und Android-Geräte verfügbar ist.

Sicherheit geht vor Sicherheit ist wichtig — gerade im Straßenverkehr. Neben all den bunten Helmen in verschiedenen Stilen gibt es auf der Cycling World auch andere Lösungen. So wie etwa den „Hövding“, einen Airbag für Radfahrer. Er wird um den Hals angelegt, wie ein fester Schal und beobachtet die Bewegungen seines Trägers. Bei einem Sturz bläst er sich schnell auf und schützt Kopf und Nacken noch bevor der Radler auf dem Boden aufprallt.

Doch nicht nur für den Menschen auf dem Rad ist Sicherheit wichtig: Auch das Rad will geschützt werden — vor gemeinen Dieben. Dafür werden auf der Messe ganz verschiedene Systeme angeboten. Von „tex lock“ gibt es etwa ein Schloss aus Stoff. Textilfasern sind so mit Draht verwoben, dass das Schloss sicher vor dem Durchknipsen sein soll. Bei „Hiplok“ dagegen wird ein ganz kleines Schloss angeboten, das wie Kabelbinder aussieht und sich an die Hose gehängt transportieren lässt. Es eignet sich besonders für kurze Stopps — etwa beim Supermarkt — und ist natürlich nicht aus Plastik, sondern aus Nylon mit einem Kern aus Stahl.