Mobilitätswende in Düsseldorf Der Plan vom Fahrradturm in Bilk ist geplatzt – kommt eine Alternative?

Düsseldorf · Ein geplanter Turm vor den Arcaden wird nicht kommen. Trotzdem werden zusätzliche Abstellplätze für Fahrräder benötigt.

Die Bauarbeiten liefen schon, doch der Fahrradturm wurde wieder eingestampft.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(phz) Es klang nach einer ziemlich guten Idee: ein Fahrradturm sollte reichlich Parkraum für Fahrräder in unmittelbarer Nähe zum Bilker Bahnhof bieten. Auch hätte der Turm als Symbol für die Verkehrswende in Düsseldorf stehen können. Doch daraus wurde nichts: Schon 2023 wurde klar, dass es den Turm nicht geben wird. Eine angekündigte Alternative ist bis heute nicht umgesetzt worden.

Für den Turm war eine vollautomatisierte Fahrradabstellanlage mit 120 Stellplätzen vorgesehen. Nutzbar sein sollte sie wie eine Fahrradgarage über eine App. Auf den Weg gebracht worden war der Bau politisch bereits 2018, längst fertig sollte er schon im Sommer 2023 sein, auch als passendes Angebot zum Ausbau des Bahnhofs als Regionalhalt, der von rund 20 000 Menschen täglich genutzt wird. Sogar einen Baustart des Turms hatte es 2021 schließlich gegeben. Doch nach der Insolvenz des Auftragnehmers hat sich die Stadt entschieden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Die Baustelle wurde zurückgebaut und die Fläche wieder verschlossen.

Bei seinem Besuch in der Bezirksvertretung 3 (unter anderem für Bilk zuständig) hatte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) zum Thema gesagt: „Da ist man durch Schaden klug geworden.“ Es wäre demnach besser gewesen, „hätte man da die Finger von gelassen“.

Doch warum wurde kein neuer Auftraggeber gesucht, statt das gesamte Projekt einzustampfen? „Wirtschaftliche Gründe“, beantwortet die Nachfrage ein Stadtsprecher. Es solle eine Neuorientierung vorgenommen werden. Zurzeit wird demnach mit der Stadttochter Connected Mobility Düsseldorf (CMD) die „Errichtung einer Mobilitätsstation am Regionalhalt Bilk mit neuen Fahrradparkangeboten“ geprüft. Wie weit Planung und Prüfung fortgeschritten sind, ist unklar. Die Fortschritte würden zu „gegebener Zeit“ den politischen Gremien vorgestellt. Im Mai habe es dazu eine Befragung der CMD gegeben. Die Ergebnisse würden in die weiteren Planungen einbezogen.

Aus der Bezirkspolitik jedenfalls ist der Wunsch nach einer alternativen Abstellmöglichkeit für Fahrräder eindeutig. „Das wäre unbedingt sinnvoll“, sagte Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf (Grüne). Die Fahrradabstellplätze vor den Arcaden seien privat und ohnehin immer voll. Auf der anderen Seite des Bilker Bahnhofs, am Zu- und Ausgang auf der Burghofstraße, wäre laut Wolf beispielsweise ein geeigneter Ort dafür. Das könnte auch weitere Pendler motivieren, ihr Auto künftig stehen zu lassen.