Die gute Tat Faire Preise für Bauern: Einfach mal zur Bio-Milch greifen

Düsseldorf · Bauern wird damit ein fairer Literpreis garantiert.

Eine Milchkuh schaut neugierig in die Kamera.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Es ist schwer einzusehen, dass das, was man völlig legal im Supermarkt (und nicht etwa auf einem Schwarzmarkt-Hinterhof) kaufen kann, jemandem schaden könnte. Sei es den Tieren, die in ethisch nicht ganz vertretbarer Weise gehalten werden, oder den Menschen, die für die Produkte unter unfairen Bedingungen ackern müssen. Dabei muss man gar nicht so weit über das Meer blicken, etwa bis hin zu den Kakao-Plantagen an der Elfenbeinküste, wo Kinder schuften. Das ist schrecklich und gehört verboten.

Aber wer glaubt, schlechte Arbeitsbedingungen gebe es nur weit weg von uns, irrt. Nehmen wir die Milchbauern. Die dürfen sich einem Preisdiktat der Molkereien unterwerfen, die ihnen erst nach dem Geschäft an der Börse eröffnen, zu welchem Kurs sie die Milch denn dieses Mal gekauft haben. Dabei haben sie sie schon längst mitgenommen und weiterverkauft. Oft reicht es dann für die Bauern nicht mal, um die Kosten zu decken. Wie kann das überhaupt sein? Ich nehme in einem Laden etwas mit, verkaufe es weiter, und danach sage ich dem Laden, was mir sein Produkt wert war? Das sind Kaufgeschäfte nach dem Prinzip „Wünsch dir was“. Und auch die Discounter drücken kräftig auf die Preisbremse. Wahr ist natürlich auch, dass häufig, etwa bei der letzten Milch-Krise 2016, schlicht zu viel Milch auf dem Markt ist. Hergestellt von riesigen Höfen mit riesigen Melk-Maschinen. Aber wer dafür sorgen will, dass Bauern einen garantierten Liter-Preis von 50 Cent bekommen, kann ganz einfach Bio-Milch kaufen. 40 Cent reichen gerade mal zum Überleben, zu den schlimmsten Zeiten gab es weniger als 20 Cent pro Liter für die Bauern. Derzeit dümpelt der Preis bei knapp 38 Cent pro Liter (38,9 Cent pro Kilogramm) herum.

Freilich, man muss nicht davon ausgehen, dass die Kühe aller Bio-Bauern den ganzen Tag auf der Wiese stehen und massiert werden. Und nicht jedem konventionellen Milchbauern geht es schlecht. Vor allem nicht ab einer gewissen Größe des Hofs. Aber das EU-Bio-Siegel garantiert zumindest einige Mindeststandards, die Mensch und Tier zugute kommen. Einfach mal zur Biomilch greifen. Und die kostet im Laden auch nur 30 bis 40 Cent mehr. nel