Ratgeber Fortuna beim Tabellen-Nachbarn: Fünf Tipps für eine bessere Nachbarschaft

Kleine Tricks sorgen für ein angenehmes Miteinander, sagen das Aktionsbündnis „Netzwerk Nachbarschaft“ und „nebenan.de“.

An ihm wurden schon viele Streitigkeiten unter Nachbarn ausgetragen: Am guten alten Jägerzaun.

Foto: picture alliance / dpa/Marius Becker

Streit unter Nachbarn führt oft zu unüberbrückbaren Konflikten. 2016 eskaliert ein solcher Streit in Niederkassel. Ein Mann wird beim Grillen auf dem Balkon verbrüht. Der Vorwurf: Die Nachbarin aus der Wohnung über seiner habe Wasser von ihrem Balkon auf den Gasgrill geschüttet. Der 55 Jahre alte Nachbar erleidet durch die explosionsartig verpuffende Wolke aus Fett und heißem Wasserdampf Verletzungen an Armen, Beinen und Füßen.

Der Fall geht über zwei Jahre durch die verschiedenen juristischen Instanzen. Am Ende wird die mutmaßliche Wasserschütterin freigesprochen. Sie hat ein wasserfestes Alibi. Sie war golfen.

Nicht um Golf, aber auch um einen Streit unter Nachbarn geht es am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) in der Arena in Augsburg. Fortuna Düsseldorf, mit 18 Punkten 14. in der Bundesligatabelle, trifft auf seinen direkten Tabellennachbarn FC Augsburg, aktuell mit 15 Punkten 15. in der Liga. Alle Hoffnungen auf Nachbarschaftshilfe scheinen in diesem Fall vergeblich.

In den Stadtteilen sieht das ganz anders aus, hier können ein paar kleine Tipps und Tricks für ein besseres Miteinander sorgen. Das Aktionsbündnis „Netzwerk Nachbarschaft“ und das soziale Netzwerk „nebenan.de“ haben sich das Wohl der deutschen Nachbarschaften auf die Fahnen geschrieben. Unserer Redaktion haben sie die fünf besten Tipps für eine gute Nachbarschaft verraten.

1. Aufeinander zugehen
Nachbarn sollen „gemeinsam aktiv“ werden, rät Melanie Fiergolla, Pressesprecherin bei Netzwerk Nachbarschaft. Es sei immer am besten, „Begegnungen zu suchen, einfach mal beim Nachbarn zu klingeln und sich vorzustellen“. So finden sich schnell gemeinsame Interessen und die Nachbarn können gemeinsame Themen finden.

„Auch mal zum Nachbarn rüber gehen“, hält auch Ina Remmers für eine gute Idee, die Gründerin von nebenan.de, einem sozialen Netzwerk zur Nachbarschaftspflege. Aber nicht nur die neuen Nachbarn sollten den Schritt wagen, auch als Alteingesessener darf man sich bei den neuen Nachbarn vorstellen.

2. Gemeinsame Aktionen planen
Wenn der Kontakt erst einmal aufgebaut ist, helfen gemeinsame Aktionen bei der Nachbarschaftspflege. Flohmärkte, gemeinsames Essen oder Begrünungsaktionen, empfiehlt Fiergolla vom Netzwerk Nachbarschaft. Es sei immer wichtig, „Austauschräume für Nachbarn zu schaffen“. Auch zu empfehlen: eine kleine Treppenhaus-Party einmal im Jahr.

3. Konflikte vermeiden

Um Streitigkeiten in der Nachbarschaft zu vermeiden, lässt man am besten erst gar keinen Konflikt entstehen. Leichter gesagt als getan. „Sprechen Sie die Konflikte direkt an“, rät Fiergolla, „man sollte den Konflikt nicht scheuen, aber offen bleiben und dem Nachbarn keine Vorwürfe machen, sondern von sich aus die Probleme ansprechen.“

4. Hilfsbereitschaft anbieten

„In jeder Nachbarschaft steckt unterscheidliches Wissen und Know-how“, sagt Ina Remmers. Kleine Signale, zum Beispiel ein Zettel am Briefkasten, können Wunder wirken.

5. Gemeinsame Hobbys
„In der Nachbarschaft Mitstreiter für eingeschlafene Hobbys finden“, sagt Remmers, sei die ideale Grundlage für ein gutes Miteinander. Und alle Medien nutzen, nicht nur das Internet, sondern auch Zettelchen und vor allem der persönliche Kontakt seien wichtig für eine gute Nachbarschaft.

Ob diese Tipps der Fortuna am Samstag helfen, ist fraglich, in der Nachbarschaft können sie auf jeden Fall nicht schaden.