Düsseldorf Falschparker kosten die Feuerwehr viel Zeit

Immer mehr Falschparker blockieren die Durchfahrt. Die Feuerwehr kostet das wertvolle Sekunden.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Als der große Löschzug von der Bilker Allee rechts auf die Neusser Straße abbiegt, ahnt man bereits, wie viel Platz der Wagen für so eine Kurve braucht. Als es kurze Zeit später wieder rechts in die Weiherstraße geht, ist schnell Schluss. Acht Autos parken am rechten Bürgersteig - trotz absolutem Halteverbot. Das Feuerwehrauto muss stehen bleiben. Zwischen seiner Seite und dem linken Außenspiegel des geparkten Wagens daneben passt gerade so eine Hand durch.

Weil die Einsatzkräfte immer wieder Probleme mit Falschparkern haben, die ihnen die Durchfahrt erschweren, hat die Düsseldorfer Feuerwehr nun zum Ortstermin nach Unterbilk eingeladen.

1286 Verwarnungen mussten laut Ordnungsamt in der ersten Jahreshälfte 2017 schon ausgesprochen werden, weil Autofahrer ihre Wagen in den Feuerwehrzufahrten oder -bewegungszonen abgestellt hatten. 212 Mal musste abgeschleppt werden. Zum Vergleich: 2016 waren es im gesamten Jahr noch 1918 Verwarnungen und 309 Abschleppmaßnahmen. Es werden also mehr.

Die Weiherstraße war es auch, in der im Mai tatsächlich mal ein Löschzug zum Einsatz musste - und nicht durchkam. Hier befanden sich auch Personen im Gebäude, die sich glücklicherweise selbst ins Freie retten konnten. Denn die Hilfe wäre für sie vermutlich zu spät gekommen.

„Wir brauchen mindestens drei Meter Platz, um richtig durchzukommen“, sagt der stellvertretende Leiter der Düsseldorfer Feuerwehr Christian Schlich. 2,5 Meter breit ist allein das Löschfahrzeug, 50 Zentimeter Rangierabstand kommen noch dazu. Es passiere schon mal, dass man mit dem Wagen den Außenspiegel eines anderen „abrasiert“. Die Kosten für solche Schäden muss - trotz Mitschuld des Falschparkers - die Stadt tragen. Gerade mal 35 Euro kostet das Parken in den Feuerwehr-Bereichen, 25 Euro bei „normalem“ Halteverbot. Doch selbst mit drei Metern ist der Platz noch knapp bemessen. „Bei 25 Zentimetern auf jeder Seite ist es schwierig, aus den Seitenfächern das nötige Material herauszuholen“, sagt Schlich.

Doch eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht. Immer wieder appelliert die Feuerwehr an die Düsseldorfer Autofahrer, nur in den ausgezeichneten Bereichen zu parken. Doch der Parkdruck scheint in manchen Vierteln zu hoch. „Weniger Autos wären vielleicht eine Lösung“, sagt Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies. Doch dass es bis dahin ein weiter Weg ist, weiß auch sie. „Das wird erst gehen, wenn die Alternativangebote gut genug sind.“