Karneval Veedels-Zoch vor dem Aus?
Die Verantwortlichen werden immer älter, der Nachwuchs fehlt.
Düsseldorf-Eller. Im Jahre 1981 zog der erste Veedels-Zoch unter dem Motto „Mer trekke widder“ durch die Straßen von Eller. „Demnächst „trekke“ sie vielleicht nicht mehr. Der nächste Zoch ist noch gesichert, doch was dann kommt, steht noch in den Sternen. Und dafür gibt es viele Gründe.
An erster Stelle steht dabei die Überalterung des Vorstandes und das kaum noch jemand bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Ute Ast, die Vorsitzende, wird nicht mehr kandidieren, Schriftführerin Lea Wagemanns-Schmidt, immerhin schon 65 Jahre alt, arbeitet schon seit 33 Jahren im Vorstand der IG Veedels-Zoch Eller und Protokollführerin Heidi Zahn (63) ist sogar schon 37 Jahre dabei. Ernst Leber ist seit 27 Jahren Pressesprecher: „Aber nur noch kommissarisch, weil sich niemand findet. Ich kann das aus privaten Gründen eigentlich nicht mehr leisten.“
Eigentlich wollte man bei der Jahreshauptversammlung im April schon das Ende bekannt geben. „Aber da der Zoch 2018 schon so gut wie durchorganisiert ist, haben wir uns entschlossen, weiter zu machen“, erklärt Leber. Die Auflagen werden immer höher, gerade was die Sicherheitsfragen angeht. „Und niemand von uns ist bereit, die Verantwortung für dieses hohe Risiko auf sich zu nehmen.“ Im Vorjahr hatte die Stadt noch die LKW, besorgt, die als Sperren fungiert haben. „Sie ist auch für die Versicherungen aufgekommen. Wie das in der kommenden Session sein wird, das weiß noch niemand“, erklärt der 2. Vorsitzende Frank Müller, mit 48 Jahren das Küken im Vorstand. Er ist erst seit sieben Jahren dabei.
„Wir müssen uns mit immer mehr Ämtern und und Firmen auseinandersetzen. Das nimmt unheimlich viel Zeit in Anspruch und ist für Ehrenamtler kaum noch zu leisten. Außerdem kommen die Genehmigungen seitens der Stadt meist so spät, wenn da mal wirklich etwas beanstandet wird, dann haben wir kaum noch Zeit zu reagieren“, meint Müller.
Dabei steht der Verein finanziell ganz gut da. „Da plagen uns keine Sorgen. Schade ist nur, dass sich gerade die Kneipen in Eller, die am meisten vom Zoch profitieren, am wenigsten finanziell engagieren“, sagt Müller. Am 2. Dezember wird sich der Vorstand zu einer Klausurtagung treffen. „Falls jemand interessiert ist, bei uns mitzuarbeiten, dann darf er an dem Tag gerne dazukommen“, ruft Müller zur Mithilfe auf.