Düsseldorf Familien im Seifenkisten-Rennfieber

Zum dritten Mal zog es am Wochenende zahlreiche Zuschauer und Neugierige zum actionreichen Wettkampf ans Rheinufer.

Düsseldorf. Mit 40 Stundenkilometern am Rhein entlang rasen, für viele der Teilnehmer des diesjährigen Seifenkistenrennens ist das der besondere Kick. Neben zahlreichen Firmen, Unternehmen, Vereinen und Schulen nahmen viele Profis teil. Für einige Teilnehmer ist das Rennen inzwischen Tradition. So empfinden es auch die Piloten der Awista. In diesem Jahr ging Christian Krüger für das Unternehmen ins Rennen.

Foto: Melanie Zanin

Die Seifenkiste, in der er die knapp 300 Meter lange Strecke bestritt, wurde 2015 im Rahmen eines Auszubildendenprojekts gebaut und seitdem lediglich ein wenig optimiert. „Sie fährt wie eine Eins“, berichtet der Fahrer stolz. Sein Kollege Stephan Mayer erzählt, wieso die Teilnahme für ihn und seine Mannschaft inzwischen unverzichtbar geworden ist: „Wir haben letztes Jahr zum ersten Mal teilgenommen. Seitdem sind wir alle infiziert vom Seifenkistenfieber. Wir sind sehr stolz auf unsere selbstgebaute Kiste, mit der wir sogar weit vorne auf der Siegerliste gelandet sind.“

Elke Zucht von der Verkehrswacht Düsseldorf ist eine der Organisatorinnen des Rennspektakels und zeigt sich erfreut über den großen Anklang, den die Veranstaltung bei den Besuchern fand: „Dieses Jahr hatten wir über 90 Seifenkistenteams, die an den Start gegangen sind. Die meisten von ihnen haben ihre Fahrzeuge selbst gebaut und lange trainiert, um heute eine gute Figur zu machen. Besonders freuen mich die zahlreichen Zuschauer und das fantastische Wetter.“ Das Team der Verkehrswacht habe große Freude bei der Organisation des Rennens, so Zucht. Natürlich wolle man mit der Veranstaltung auch das Bewusstsein der Menschen für den Straßenverkehr schärfen. Deshalb gab es am Rande des Rennens zahlreiche Angebote, die sich mit dem Thema Verkehr beschäftigten, wie zum Beispiel einen PKW Simulator, in dem man testen kann, ob man im Straßenverkehr angemessen reagiert.

Neben den zahlreichen Vereinen, Firmen und privaten Teilnehmern sind es aber besonders die Profis, die bei den Zuschauern einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Viele von ihnen sind Familien, die ihr gemeinsames Hobby zum professionellen Sport gemacht haben. So auch Familie Ricker. Vater Andreas saß bereits vor 40 Jahren das erste Mal in einer selbstgebauten Seifenkiste. Die Begeisterung für den Rennsport hat er an seine Kinder weitergegeben: „Ich fahre schon sehr lange, meine 16-jährige Tochter immerhin schon seit acht Jahren. 2015 ist sie Europameister geworden. Auch heute hat sie gewonnen. Das schweißt uns als Familie richtig zusammen.“

Und tatsächlich ist die gesamte Familie inklusive Schwester, Schwager, Frau und Kindern aus Billerbeck angereist, um entweder selbst in der Seifenkiste zu sitzen, oder den Piloten beizustehen. Anfang Juli werden sie beim nächsten Rennen in Köln antreten, das letzte ist gerade eine Woche her. Neben dem familiären Beisammensein findet Andreas Ricker vor allem eines gut: „Die Kinder haben hier so viel Spaß, dass sie heute nicht ein einziges Mal auf ihr Handy geguckt haben.“