Düsseldorf Finanzbeamter betrog mit Massage-Rezepten
Der 67-Jährige nahm im Prozess alle Schuld auf sich.
Düsseldorf. Als Finanzbeamter im gehobenen Dienst verdiente Werner B. (Name geändert) gutes Geld, ebenso wie seine Ehefrau, die bei der gleichen Behörde beschäftigt war. Trotzdem rechnete der 67-Jährige jahrelang falsche Rezepte ab. Wegen Betruges und Urkundenfälschung musste sich das Ehepaar am Dienstag vor dem Amtsgericht verantworten.
50 Prozent der Behandlungskosten werden Beamten vom Land erstattet. Insgesamt 141 Rechnungen für Massagen und Physiotherapie-Behandlungen hatte Werner B. gefälscht und eingereicht, mal waren es 76,80 Euro, mal 175,70 Euro, die der inzwischen pensionierte Beamte kassierte, teilweise auf den Namen seiner Frau.
Der 67-Jährige legte am Dienstag ein umfassendes Geständnis ab — und nahm alle Schuld auf sich. Er habe sich um alle finanziellen Dinge gekümmert, seine drei Jahre jüngerere Ehefrau, die noch beim Finanzamt arbeitet, habe nichts davon gewusst.
Warum er trotz seines hohen Einkommens Rechnungen gefälscht habe, konnte Werner B. dem Richter nur schwer erklären: „Ich hatte ein altes Auto mit Automatikgetriebe. Das ging mehrfach kaputt.“ Da der Schaden von 20.000 Euro weitgehend ersetzt ist, kam der Angeklagte mit einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten davon. Die 64-Jährige wurde freigesprochen.