Firma bietet Konzept an Tipps zum Abstand halten im Büro

Düsseldorf · Plexiglasscheiben, „Safezones“ und Schilder helfen bei der Einhaltung der Abstandsregeln im Büro. Das Unternehmen Cushman & Wakefield hilft auch anderen bei der Umsetzung.

Anja Stukendt (l.) und Marie Plaßmeier von C&W können dank der Plexiglasscheibe gegenüber voneinander arbeiten.

Foto: Christopher Mastalerz

Zwar wurden in den vergangenen Monaten auch die Vorteile von Home-Office und Video-Calls deutlich, doch manches lässt sich eben doch am besten im persönlichen Gespräch klären. Um endlich wieder mit seinen Arbeitskollegen zusammen im Büro sitzen zu können, hat das Unternehmen Cushman & Wakefield in seiner Niederlassung in Düsseldorf ein Pilot-Projekt gestartet. Mithilfe des „Six-Feet-Office“-Konzeptes der Immobilienberater sollen die Abstände wie von alleine eingehalten werden. Dabei bedient man sich an mittlerweile gelernten Mitteln. „Das Konzept ist kein Hexenwerk, aber es soll ja auch einfach und eingängig sein“, erklärt Immobilienmanager Martin Höfler. Vor allem soll es dafür sorgen, dass man das in der Pandemie gelernte Verhalten im Alltag nicht wieder schleifen lässt. Wer das Büro in der Schadowstraße betritt, wird direkt von Pfeilen im Uhrzeigersinn durch den ovalen Flur geleitet, von dem man zu seinem Arbeitsplatz gehen kann.

Wer etwas mit dem Kollegen links besprechen möchte, muss also einmal den Weg entlang. Alle Arbeitsplätze sind dabei mindestens rund 1,80 Meter bzw. sechs Fuß vom Flur entfernt. So soll zusätzlich zum Mindestabstand von 1,50 Meter noch etwas Polster hinzukommen. Gegenüberliegende Arbeitsplätze können dank Plexiglasscheiben gleichzeitig genutzt werden. Umringt ist jeder Arbeitsplatz außerdem von einer sogenannten „Safezone“. Um die Schreibtische herum wurde blaugemusterter Teppich im Radius von 1,80 ausgelegt, der nicht betreten werden darf. Auch Schilder mit launigen Sprüchen hindern einen am Rundgang entgegen des Uhrzeigersinns. „Don’t you dare. You better stop there (Wag es ja nicht. Bleib lieber stehen)“, warnt ein Schild vor dem falschen Überqueren einer Abzweigung. Diese Erinnerungen sorgen tatsächlich für den nötigen Abstand. Sanktionen mussten noch nicht ausgesprochen werden.

Unternehmen berät bei individueller Umsetzung

Anstatt Teppiche auszulegen, hätte man auch günstigere Klebeflächen nutzen können, um die „Safezones“ zu markieren. Doch bei Cushman & Wakefield erwartet man, dass Abstandskonzepte noch lange ein Thema sein werden, wie Höfler erklärt: „Wir haben hier bewusst eine langfristige Lösung.“ Da trotzdem einige Plätze leer bleiben müssen, um Abstände einzuhalten, gibt es im Büro der Immobilienberater nun nicht mehr feste Arbeitsplätze, sondern zugewiesenes Equipment. Jeder kann sich an jeden Platz setzen. Da immer irgendjemand unterwegs ist, ist so immer genügend Platz und es ist keine Anmeldung nötig. Dafür werden recylebare Einweg-Schreibtischunterlagen genutzt und jeder benutzt seine eigene kabellose Tastatur, die an die Computer angedockt werden kann.

Obwohl das Konzept keiner großen Erklärung bedarf, hilft Cushman & Wakefield anderen Unternehmen, das Konzept auch in ihren Büroräumen umzusetzen. Schließlich ist nicht jedes Büro so passend ovalförmig angeordnet, wie die Düsseldorfer Niederlassung der Immobilienberatung. Gerade Firmen, mit denen man ohnehin in engem Kontakt stehe, hätten dabei Interesse gezeigt. In Düsseldorf haben sich dabei bereits vier größere Unternehmen für das TÜV-zertifizierte Konzept angemeldet.