Düsseldorf Flüchtlinge: Bald nur noch ein Drehkreuz?
Stadt fordert vom Land, bis April die Arbeit am Flughafen-Bahnhof komplett zu übernehmen.
Düsseldorf. Erst Essen, jetzt wohl auch Köln und Dortmund: Immer mehr NRW-Großstädte winken dankend ab, wenn es um die Fortführung der Drehkreuze für per Zug einreisende Flüchtlinge geht. Nur das am Düsseldorfer Flughafen-Bahnhof soll wohl weiter bestehen bleiben — dann wahrscheinlich als einziges Drehkreuz im Land. Dagegen hat die Stadt Düsseldorf auch im Prinzip nichts, allerdings will sie nicht mehr viel länger die Arbeit koordinieren und sogar einen Großteil des Betreuungspersonals stellen. „Wir haben dem Land jetzt klar gesagt, dass wir am 1. April nun wirklich aussteigen wollen am Fernbahnhof“, sagt Miriam Koch, die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt.
Jeden zweiten Tag kommen bis zu 900 Flüchtlinge am Airport an, die dann binnen Stunden auf Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes verteilt werden. Zum 1. Februar sollte eigentlich Personal der Stadt Essen die Betreuung am Flughafen-Bahnhof übernehmen, wie berichtet zog die Nachbarstadt dieses Angebot aber kurzfristig zurück, zumal die Betreuung eine originäre Aufgabe des Landes sei. Die Stadt Düsseldorf wurde vom Land um Amtshilfe gebeten und hat die stets gewährt — allerdings jetzt nur noch bis April. Koch: „Wir als Stadt sind im Sommer binnen 24 Stunden am Flughafen-Bahnhof eingesprungen. Da wird das Land in den nächsten zweieinhalb Monaten sicher auch eine neue Lösung finden können.“
Ob das Land dann das Drehkreuz Flughafen-Bahnhof selbst „übernimmt“, ist noch offen. Das Innenministerium hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die auch andere (Bahnhofs-) Standorte auf ihre Tauglichkeit hin überprüft. Eine Sprecherin teilt auf WZ-Anfrage mit: „Das Land NRW wird die im Wege der Amtshilfe in Anspruch genommenen Kommunen ablösen und künftig den Betrieb übernehmen.“