Flughafen: Wirtschaft trommelt für mehr Starts und Landungen

Über die Bedeutung für Stadt und Umland wurden am Dienstag eindeutige Zahlen vorgelegt.

Düsseldorf. Für die geplante Kapazitätserweiterung erhält der Düsseldorfer Flughafen prominenten Beistand: Der ehemalige Anchorman des ZDF-Heute-Journals, Klaus-Peter Siegloch, kam am Dienstag extra aus Berlin angeflogen, um Journalisten eingangs rhetorisch zu erläutern, wie wichtig Flughäfen für die Firmenwelt sind: „Wie ginge es der deutschen Wirtschaft eigentlich ohne Luftfahrt?“, fragte er.

Das Anliegen — und natürlich die entsprechende Antwort auf die Frage — war freilich nicht überraschend: Der Medienprofi ist seit seinem Ausscheiden bei dem Sender im Frühjahr 2011 Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft.

Hintergrund des Treffens war allerdings in erster Linie kein Small-Talk mit der Presse: Thomas Schnalke, Geschäftsführer des Flughafens, Richard Klophaus, Leiter des Zentrums für Recht und Wirtschaft des Luftverkehrs (ZFL), Siegloch und IHK-Chef Udo Siepmann waren Gastredner beim dritten Luftverkehrssymposium am Düsseldorfer Flughafen vor 100 Zuhörern. Diesmal mit dem Thema: „Düsseldorf Airport: Wirtschaft wächst mit dem Flughafen“.

Die geballte Botschaft aller Beteiligter hatte die IHK bereits vor Wochen öffentlich bekanntgegeben. Siepmann wiederholte sie noch mal — kurz gefasst unter anderem mit den Worten: „Wir profitieren alle.“ Eindeutig mit Zahlen belegen konnte dies ZFL-Leiter Richard Klophaus: In seiner Untersuchung „Regionalökonomische Bedeutung des Flughafens Düsseldorfer“ beziffert er dessen wirtschaftliche Effekte: etwa 56 700 Arbeitsplätze (19 729 direkte sowie 36 990 indirekte und jene, die wiederum von deren Gehältern profitierten), 3,4 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung und 850 Millionen Euro Steuereinnahmen.

Auch die Auswirkung für den Haushalt der Stadt fasste Klophaus in Zahlen: 84,2 Millionen Euro. Darunter 42,4 Mio. Euro Gewerbesteuer und 21,4 Mio. Euro Gewinnausschüttung. „Der Flughafen Düsseldorf hat eine unbestreitbare Bedeutung für Düsseldorf, für die Region und für weite Teile von NRW“, fasste er zusammen.

Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, will der Flughafen 2014 eine neue Betriebsgenehmigung beantragen. Dabei geht es um die Ausweitung der maximalen Flugbewegungen durch die zusätzlich Nutzung der Nordbahn auf 60 statt 45 Starts und Landungen in Spitzenzeiten. Auch eine flexiblere Anforderung der Nutzung der zweiten Bahn (heute nur eine Woche im Voraus möglich) soll möglich sein.